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Wirtschaft: Finanzierungsschätze - Die Alternative

Wer auf steigende Zinsen wartet, sollte die Anlageart berücksichtigenVON HANNELORE HÖLBÜNGMit dem Bundesbankbeschluß vom 9.Oktober, den Wertpapierpensionssatz von 3,0 auf 3,3 Prozent anzuheben, war die Zinswende perfekt.

Wer auf steigende Zinsen wartet, sollte die Anlageart berücksichtigenVON HANNELORE HÖLBÜNG

Mit dem Bundesbankbeschluß vom 9.Oktober, den Wertpapierpensionssatz von 3,0 auf 3,3 Prozent anzuheben, war die Zinswende perfekt.Die Frage ist jetzt, in welchem Umfang und in welchem Tempo die Renditen steigen werden.Gefragt sind günstige Parkmöglichkeiten für Geld, das früher oder später höhere Zinsen bringen soll.Wenn es um rentable Wartepositionen geht, sind die ein- und zweijährigen Finanzierungsschätze des Bundes seit je eine gute Wahl.Sie sind als Daueremission täglich gebührenfrei zu erwerben, und zwar bei Banken, Sparkassen und den Landeszentralbanken.Auch die Verwaltungskosten lassen sich vermeiden: Die Bundesschuldenverwaltung übernimmt die gebührenfreie Depotbetreuung. Die Besonderheit der Finanzierungsschätze liegt darin, daß sie "abgezinst" verkauft werden.Das bedeutet, der Anleger zahlt einen niedrigeren Beitrag ein als er später bei Einlösung zurückerhält.Die Zinsen werden im voraus vom Nennwert abgezogen.Die Stückelung mit dem Mindestnennwert von 1000 DM kommt dem Privatanleger entgegen. Finanzierungsschätze werden monatlich aufgelegt.Die Laufzeiten betragen ein beziehungsweise zwei Jahre.Sie beginnen mit dem Tag der Kaufpreiszahlung und enden am jeweils 20.des Fälligkeitsmonats.Bei Fälligkeit wird der Einlösungsbetrag dem Anleger durch die depotführende Stelle gutgeschrieben. Zur Zeit bringt der einjährige Finanzierungsschatz eine Rendite von fast 3,20 Prozent, der zweijährige von 3,47 Prozent.Für eine Jahresanlage sind pro 1000 DM Nennwert 969 DM zu zahlen.Die Differenz von 31 DM ist der Jahreszins.Die Rendite (Zinsertrag bezogen auf den Kaufpreis) beträgt damit - wie gesagt - fast 3,20 Prozent. Für den zweijährigen Finanzierungsschatz im Nennbetrag von 1000 DM zahlt der Anleger derzeit 934 DM.Die Differenz zum Nennwert ein Höhe von 66 DM bedeutet eine Jahresrendite von 3,47 Prozent.Die Kaufpreise schwanken mit dem Erwerbsdatum, weil Stückzinsen ab- oder zugerechnet werden müssen.Kauf und Einlösung bei Fälligkeit sind für die Finanzierungsschätze gebührenfrei, ob es sich bei der depotführenden Stelle um eine Bank, eine Sparkasse oder um eine Landeszentralbank handelt.Für die Depotführung dagegen werden in der Kreditwirtschaft Gebühren erhoben.Gratis werden Bundeswertpapiere (also auch Bundesschatzbriefe, Obligationen und Anleihen) von der Bundesschuldenverwaltung in Bad Homburg betreut. Auch für Dienstleistungen wie Übertragung von Bundespapieren auf Dritte muß der Inhaber eines Schuldbuchkontos nichts bezahlen.Der Vorteil der Gebührenersparnis wird zunehmend geschätzt: Die Zahl der Depots steigt, wie das Amt mitteilt, weiterhin stetig. Finanzierungsschätze nimmt der Bund - anders als Bundesschatzbriefe - nicht vorzeitig zurück.Wer sich vor Ende der Laufzeit von ihnen trennen muß, hat aber die Möglichkeit der Übertragung auf Dritte.Selbstverständlich sind sie auch zu beleihen.

HANNELORE HÖLBÜNG

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