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Wirtschaft: Finanzinvestor aus Berlin will Herlitz übernehmen CMP bislang der einzige ernsthafte Interessent

Berlin (va/HB). Das Interesse am angeschlagenen Büroartikel- und Schreibwarenhersteller Herlitz AG ist gering: Bislang liegt nur ein konkretes Angebot – von der Berliner Beteiligungsgesellschaft Capital Management Partners (CMP) – vor.

Berlin (va/HB). Das Interesse am angeschlagenen Büroartikel- und Schreibwarenhersteller Herlitz AG ist gering: Bislang liegt nur ein konkretes Angebot – von der Berliner Beteiligungsgesellschaft Capital Management Partners (CMP) – vor. „Wir interessieren uns für das gesamte Unternehmen“, sagte Michael Lanik, geschäftsführender Gesellschafter von CMP, dem Handelsblatt. An CMP sind unter anderem Mitarbeiter der Münchener Unternehmensberatung Roland Berger sowie die Hypo-Vereinsbank und der Gerling-Konzern beteiligt. Das Unternehmen, das seit April 2001 operativ tätig ist, hat auch die Hamburger Laborkette Flemming Dental AG übernommen. Wie Lanik dem Handelsblatt sagte, konzentriert sich seine Firma auf Sanierungsfälle, die sie binnen drei bis fünf Jahren wieder verkaufen will. Als Möglichkeit für einen Einstieg bei der Herlitz AG nannte er eine Kapitalerhöhung, über die sein Unternehmen der angeschlagenen Gesellschaft frisches Geld zuführen könne. „Wir glauben an das Geschäftskonzept von Herlitz“, sagte Lanik, „zumal bisher kein einziger Kunde abgesprungen ist".

Unternehmensberater von Roland Berger sind mit Herlitz bestens vertraut: Schon seit Jahren betreuen sie das krisengeschüttelte Unternehmen, das mittlerweile mehrheitlich einem Bankenpool unter Führung der Hypo-Vereinsbank gehört. CMP führt nach eigenen Angaben seit zwei Monaten mit Herlitz Gespräche. Andere Interessenten seien eher vage geblieben, ist aus Herlitz-Kreisen zu hören. So interessiert sich die französische Gruppe Hamelin bisher nur für Teile des Unternehmens, nicht aber für das gesamte Paket rund um Produktion und Vertrieb der Schreibwaren und Büroartikel. Auch der malaysische Geschäftsmann Hooi Keat Loo, der bereits die Pelikan-Gruppe kontrolliert, habe sich bislang nur interessiert geäußert, heißt es aus den Kreisen.

In der Büroartikelbranche ist das Geld für Übernahmen ohnehin knapp. Gleichzeitig kennzeichnen Überkapazitäten das Geschäft. Unter den deutschen Herstellern von Büroartikeln und Schreibwaren tobt ein Wettbewerb, der sich nach Einschätzung von Branchenbeobachtern noch verschärfen wird. So hat etwa der US-Anbieter Office Depot angekündigt, 400 Vertriebsleute in den deutschen Markt zu schicken.

Als bevorzugten Übernahmeinteressenten von Herlitz hatte der vorläufige Insolvenzverwalter des Unternehmens, Peter Leonhardt, bisher einen strategischen Investor und nicht einen reinen Finanzinvestor wie die CMP bezeichnet. Christian Supthut, der Herlitz-Vorstandsvorsitzende, rechnet mit einem längeren Entscheidungsprozess. „Es würde mich sehr wundern, wenn wir in diesem Jahr schon den Verkauf bekannt geben könnten“, sagte Supthut am Mittwoch.

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