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Finanzkrise: Die Bahnindustrie bleibt auf Kurs

In Deutschland bleibt die Bahnindustrie trotz Finanzkrise auf Wachstumskurs. Die Bestellungen reichen bis weitin kommende Jahr.

Berlin - Trotz Finanzmarktkrise und schwächelnder Konjunktur bleibt die Bahnindustrie in Deutschland auf Wachstumskurs. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres erhöhten sich die Auftragseingänge um gut 45 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr, teilte der Branchenverband am Dienstag in Berlin mit. Besonders stark sei die Nachfrage aus dem Ausland. Hier verdoppelte sich das Ordervolumen nahezu von 2,3 auf 4,1 Milliarden Euro. Der positive Trend werde auch in den kommenden Monaten anhalten: „Unsere Auftragsbücher reichen weit über sechs Monate hinaus“, sagte Verbandspräsident Friedrich Smaxwil.

Für das gesamte Jahr 2008 werde mit einer ähnlich guten Entwicklung gerechnet wie im vergangenen Jahr, als ein Umsatz von 9,6 Milliarden Euro erreicht wurde. „Die dunklen Wolken am Konjunkturhimmel werfen bislang nur leichte Schatten auf die Bahnindustrie“, sagte Smaxwil.

Insgesamt konnten im ersten Halbjahr 2008 die Umsätze um 2,3 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro gesteigert werden. Allerdings drückten hohe Energie- und Rohstoffpreise auf die Margen, betonte Smaxwil. Das gute Umsatzergebnis basierte vor allem auf dem Geschäft mit dem Ausland. So legte der Umsatz im Ausland in der ersten Jahreshälfte von 2,3 auf 2,5 Milliarden Euro zu, während er im Inland leicht von zwei auf 1,9 Milliarden Euro zurückging.

Der Bahnindustrieverband forderte mehr Zuschüsse für Investitionen in das Schienennetz. Von 2011 an würden jährlich rund eine Milliarde Euro an Bundesmitteln fehlen, hieß es. In dem Zusammenhang sei „die geplante Erhöhung der Lkw-Maut dringend notwendig. Daraus ist mit zusätzlichen 300 bis 350 Millionen Euro für den Ausbau des Schienennetzes zu rechnen“, betonte Hauptgeschäftsführer Ronald Pörner. Mit Blick auf den wegen der Finanzkrise verschobenen Börsengang der Deutschen Bahn warnte der Verband: „Der Stopp ist richtig, aber es ist nur eine Verschiebung.“ Ohne den Börsengang gäbe es einen Rückfall in die Zeit vor 1994. Damals begann die Bahnprivatisierung.dpa/bjr

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