zum Hauptinhalt
Studenten

© dpa

Finanzkrise: KfW erhöht Kreditzins für Studenten

Die in der Finanzkrise in Verruf geratene KfW-Bank hat den Zinssatz für Studentenkredite auf sieben Prozent angehoben. Schuld an der Erhöhung sei die Entwicklung am Kapitalmarkt.

Die staatliche KfW-Bank hat zum beginnenden Wintersemester den Zinssatz des Studienkredits über 650 Euro monatlich auf sieben Prozent erhöht.  Ein fünf Jahre laufendes Studentendarlehen verteuere sich damit um bis zu 4500 Euro gegenüber einem Darlehen mit Kreditstart im April 2006, rechnet das Nachrichtenmagazin Focus vor. Damals habe der Zinssatz bei 5,1 Prozent gelegen. Andere Banken konnten den Zins für Studentenkredite seit Beginn der Finanzkrise stabil halten.

Der Kredit soll Studenten zur Finanzierung ihres Lebensunterhalts während des Erststudiums dienen. Antragsberechtigt sind Studenten, die an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule mit Sitz in Deutschland immatrikuliert sind und zum Zeitpunkt der Antragstellung über keinen berufsqualifizierenden Hochschulabschluss verfügen. Rückzahlungsbeginn ist sechs bis maximal 23 Monate nach Auszahlungsende. In den vergangenen zwei Jahren hat die KfW mehr als 43.000 Studienkredite vergeben. Im Durchschnitt hätten sich die Studenten monatlich 477 Euro auszahlen lassen.

KfW verweist auf Entwicklung am Kapitalmarkt

Zur Begründung der Erhöhung verweist die KfW auf die Entwicklungen am Kapitalmarkt. So sei kurzfristiges Geld dort im Moment besonders teuer, was sich im Zinssatz für Studienkredite niederschlage. Eine Zinssenkung werde es frühestens zum ersten April nächsten Jahres geben. Bei KfW-Förderprodukten mit längerfristigen Zinsen habe man die Zinssätze dagegen vor kurzem senken können.

Es gebe aber auch günstigere Alternativen, meint das Studentenwerk: In Bundesländern mit Studiengebühren von bis zu 500 Euro pro Semester sollten sich die Studenten an ihre Hochschule wenden. Diese vermittle dann zu Landesbanken mit Konditionen ab 6,51 Prozent Zinsen.

Schavan will sechs Millionen zusätzlich in Bildung stecken

Studiengebühren fallen in Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland an. In Hamburg können sich die Studenten ab dem Wintersemester auf Antrag die 375 Euro Beitrag pro Semester bis nach dem Studium zinsfrei stunden lassen. 

Unterdessen kündigte Schavan in der "Bild am Sonntag" an, bis 2012 sechs Milliarden Euro zusätzlich für Bildung ausgeben zu wollen. Dieses Geld werde unter anderem in die Schaffung zusätzlicher Studienplätze, in Weiterbildungskonzepte sowie in Benachteiligten- und in die Begabtenförderung fließen. Von den sechs Milliarden Euro solle die Hälfte aus dem eigenen Haushalt kommen. Das Geld sei bereits zum Teil in der Qualifizierungsinitiative festgeschrieben. Die andere Hälfte solle aus anderen Bundesressorts kommen. Dies sei in der Regierung bereits so abgesprochen. (kk/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false