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Finanzkrise: Lettland verstaatlicht zweitgrößte Bank

Das Wirtschaftswachstum der drei baltischen Staaten ist rasant. Doch das macht sie besonders anfällig für die derzeitige Finanzkrise: Die lettische Regierung muss nun die zweitgrößte Bank des Landes retten. Unterdessen sucht das bankrotte Island nach Geldgebern in Fernost.

Lettlands Regierung hat die zweitgrößte Bank des Landes in Folge der Finanzkrise verstaatlicht. Ministerpräsident Ivars Godmanis begründete die Maßnahme in der Nacht zum Sonntag damit, dass der Schritt zur Stabilisierung es Bankensystems unumgänglich gewesen sei. Die Regierung übernahm für einen symbolischen Betrag von einem Lat (1,40 Euro) 51 Prozent der Anteile an der finanziell angeschlagenen Parex-Bank. Ein Bankrott des Instituts hätte die Steuerzahler den Angaben zufolge rund eine Milliarde Dollar gekostet.

Die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen gehören seit 2004 der EU an. Sie gelten wegen ihres rasanten Wachstums mit hohen Kreditrisiken in den vergangenen Jahren als stark von der Finanzkrise bedroht. In einer Erklärung der Nationalbank in Riga hieß es, Lettland sei nach derzeitigem Stand nicht auf Kapitalhilfe durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) oder die EU angewiesen.

Unterdessen sind die finanziellen Probleme Islands weiterhin groß. Auf der Suche für sein vom Bankrott bedrohtes Land hat Regierungschef Geir Haarde China um Hilfe gebeten. Er habe seinem chinesischen Kollegen geschrieben, aber noch keine Antwort erhalten, sagte Haarde am Samstag im Rundfunk. Unter den derzeitigen Umständen "sind wir für alles offen", sagte Haarde weiter. Anfang Oktober hatte es Verwirrung um einen angeblichen russischen Milliardenkredit für Island gegeben. Russland hatte eine entsprechende Meldung allerdings umgehend dementiert. (sf/dpa/AFP)

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