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Wirtschaft: Finanzmärkte angetan vom Arbeitsmarkt

ZEW-Index steigt weiter Im Osten geht es voran

Berlin - Angesichts der freundlichen Lage auf dem Arbeitsmarkt gehen Finanzexperten davon aus, dass sich der Aufschwung festigt. Das zeigt das monatliche Konjunkturbarometer des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) – es stieg von 5,8 Punkten im März auf nun 16,5 Zähler. Das ist der höchste Stand seit zehn Monaten und der fünfte Anstieg in Folge. „Der Aufschwung hat auch den Arbeitsmarkt erreicht“, erklärte ZEW-Präsident Wolfgang Franz zu der Umfrage unter 320 Anlegern und Analysten.

Sie erwarten, dass die Bundesrepublik in den kommenden sechs Monaten stärker wächst als derzeit. Da es mehr Beschäftigte gebe, werde sich auch die private Nachfrage erhöhen, hieß es beim ZEW. Im März hatte es knapp 870 000 Arbeitslose weniger als noch vor einem Jahr gegeben. Auch die Investitionen im Inland stiegen, und die Sorgen über eine Eintrübung der Weltwirtschaft würden geringer. Selbst der starke Euro bremst ihre Zuversicht kaum. Er notierte am späten Dienstagnachmittag bei 1,3577 Dollar, das war nur wenig unter dem bisherigen Rekordstand von 1,3667 Dollar von 2004. „Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Belebung an den Problemgruppen des Arbeitsmarktes – den Geringqualifizierten und Langzeitarbeitslosen – weitgehend vorbeigeht“, gab ZEW-Chef Franz zu bedenken. Gleichwohl schätzten die Umfrageteilnehmer die aktuelle Lage besser ein als im Vormonat. Der Teilindex kletterte von 69,2 Zählern im März unerwartet auf 76,9 Punkte und markierte ein neues Rekordhoch.

„Das von der Mehrwertsteuererhöhung betroffene erste Quartal 2007 liegt nun hinter uns“, erklärte Matthias Rubisch von der Commerzbank. Zudem hätten das gestiegene Ifo-Geschäftsklima sowie gute Zahlen zu Produktion und Auftragseingängen aus der Industrie für Optimismus gesorgt. „Besser gehts nicht“, kommentierte Alexander Koch von der Hypo-Vereinsbank. „Der Zustand der deutschen Wirtschaft bleibt exzellent.“

Dass es aufwärts geht, zeigt auch eine Studie des Ifo-Instituts: Demnach will die ostdeutsche Industrie ihre Investitionen nach einem kräftigen Zuwachs im vergangenen Jahr auch 2007 ausweiten. Die Unternehmen planten Anschaffungen im Wert von 8,6 Milliarden Euro, fünf Prozent mehr als im Vorjahr, erklärte das Institut.

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