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Finanzmarkt China: NYSE und Nasdaq dürfen Filialen gründen

Die US-Börsen New York Stock Exchange (NSYSE) und Nasdaq haben die Erlaubnis erhalten, Dependencen in China zu eröffnen. Mehrere chinesische Firmen streben offenbar eine Notierung in Frankfurt am Main an.

Peking/Schanghai - Ausländische Finanzplätze werben zunehmend mit Erfolg um die Gunst chinesischer Unternehmen. Die US-Börsen New York Stock Exchange (NSYSE) und Nasdaq dürfen Niederlassungen in China eröffnen, wie der chinesische Finanzminister Jin Renqing in Peking mitteilte.

Der China-Experte der Deutschen Börse, Alexander Graf von Preysing, sagte der Zeitung "Shanghai Security News", mehr als 30 chinesische Unternehmen strebten eine Notierung in Frankfurt am Main an. In China sind die Finanzmärkte noch nicht sehr weit entwickelt. Die Unternehmen der aufstrebenden Wirtschaftsmacht sehen in einem Börsengang aber die Möglichkeit, ihr Kapital aufzustocken.

Mit der Erlaubnis für NYSE und Nasdaq, Filialen in China zu gründen, gehe Peking einen "weiteren Schritt in Richtung einer Integration Chinas in den weltweiten Finanzmarkt", hieß es aus Kreisen des US-Wirtschaftsministers Henry Paulson. Er hielt sich mit einer Delegation zu Gesprächen in China auf. An der NYSE sind nach eigenen Angaben derzeit 18 chinesische Unternehmen notiert.

Chinesische Unternehmen ab 2007 an Deutscher Börse

Deutsche-Börse-Experte Preysing geht davon aus, dass der Maschinenbauer Shandong Gongyou im ersten Halbjahr 2007 das erste Unternehmen sein könnte, das in Frankfurt an die Börse geht. Ein oder zwei weitere Firmen könnten im selben Halbjahr folgen. Die Unternehmen, die an einem Börsengang in Deutschland interessiert sind, kommen laut Preysing aus den Branchen Autozulieferer, erneuerbare Energien, Informationstechnologie, Elektronik und Medien.

Deutschland biete "relativ niedrige" Kosten eines Börsengangs und Einnahmen in Euro, so Preysing. Ende Oktober hatten die Frankfurter ein Abkommen mit der Shenzhen Capital Group geschlossen, dem größten Wagniskapitalgeber Chinas mit diversen Beteiligungen.

Bisher strebten die meisten chinesischen Unternehmen, die ihre Kapitalausstattung aufstocken wollen, aber einen Einstieg in New York, Singapur, London oder neuerdings auch in Hongkong an. (tso/ddp)

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