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Wirtschaft: Flughäfen prüfen Maschinen auf Strahlung Passagiere müssen bislang nicht kontrolliert werden

Berlin - Reisende aus Japan, die am Frankfurter Rhein-Main-Flughafen landen, können sich dort seit Freitagnachmittag freiwillig auf radioaktive Strahlung untersuchen lassen. Auch kontrollieren die Flughäfen Frankfurt am Main und München jede Maschine, die aus Japan eintrifft, auf Radioaktivität.

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Berlin - Reisende aus Japan, die am Frankfurter Rhein-Main-Flughafen landen, können sich dort seit Freitagnachmittag freiwillig auf radioaktive Strahlung untersuchen lassen. Auch kontrollieren die Flughäfen Frankfurt am Main und München jede Maschine, die aus Japan eintrifft, auf Radioaktivität. „Das sind rein freiwillige Untersuchungen“, sagte Wolfgang Schwalm, Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport. Eine behördliche Anweisung gebe es dafür nicht.

Gemessen wird in den Kabinen, nachdem die Passagiere die Maschinen verlassen haben. Bislang sind dabei keine erhöhten Radioaktivitätswerte festgestellt worden. Zwar hatte der Flughafen München am Mittwoch an der Außenhaut eines Jets der Fluggesellschaft All Nippon Airlines (ANA) eine leicht erhöhte Strahlung gemessen. Doch die Experten des bayrischen Landesamts für Umwelt und des Münchner Helmholtz-Zentrums stuften sie später als gesundheitlich absolut unbedenklich ein. Die Radioaktivität müsse nicht aus dem Katastrophengebiet stammen, sondern könne auch ein Resultat der in großen Flughöhen ohnehin höheren natürlichen Strahlung sein.

Eine individuelle Kontrolle der Passagiere aus Japan halten die deutschen Behörden bisher nicht für zwingend notwendig. Für Fluggäste besteht nach Ansicht des Bundesamtes für Strahlenschutz durch den Reaktorunfall keine erhöhte Strahlengefahr. Die aus den Atomanlagen entweichende Radioaktivität erreiche nach vorliegenden Schätzungen nicht die Reisehöhe von Linienflugzeugen.

Südkorea hat dagegen begonnen, alle Reisenden aus Japan auf radioaktive Strahlung zu untersuchen. Die Regierung sprach von einer Maßnahme zum Schutz der öffentlichen Gesundheit. Auf den Flughäfen Incheon und Gimpo haben die südkoreanischen Behörden Stationen mit Messgeräten eingerichtet.

Auch die Lufthansa reagiert auf die erhöhte Strahlengefahr in Japan. Um die Besatzung zu schützen, lässt die Fluggesellschaft ihre Maschinen jetzt bis vorerst 28. März statt in Tokio in Nagoya und Osaka im Süden des Landes landen. Außerdem wird die Lufthansa-Crew statt in Japan bei einem Zwischenstopp in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul ausgewechselt. „So braucht die Mannschaft nicht länger als nötig in Japan bleiben“, sagte Sprecher Wolfgang Weber.

Derweil hat das Internet-Flugportal fluege.de darauf hingewiesen, dass die Preise für Flüge von Tokio nach Deutschland kräftig angestiegen sind und das Ticket selbst in der Economy-Class zum Teil mehr als 8000 Euro koste. Sinnvoll sei es, Umsteigeverbindungen über Drittländer zu prüfen, rät das Portal. Unter Umständen könne ein Hin- und Rückflugticket sogar günstiger sein als ein One- Way-Flug.

Und: Wer etwas länger sucht, findet auch noch günstige Flüge von Japan nach Deutschland. Bei Testbuchungen des Tagesspiegels war am Freitag der Flug von Tokio mit Swiss über Zürich nach Frankfurt für den heutigen Samstag für 1818 Euro zu haben. Noch günstiger ist es ab Osaka. Hier kostete der Flug mit Lufthansa nach München für Samstag oder Sonntag jeweils 670 Euro.

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