zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Flughäfen zählen 13 Prozent weniger Passagiere

Den Fluggesellschaften fehlen weiterhin Passagiere. Nachdem im September erstmals binnen Jahresfrist einen Rückgang der Fluggäste zu verzeichnen war, fallen auch die Zahlen für Oktober nicht besser aus.

Den Fluggesellschaften fehlen weiterhin Passagiere. Nachdem im September erstmals binnen Jahresfrist einen Rückgang der Fluggäste zu verzeichnen war, fallen auch die Zahlen für Oktober nicht besser aus. Das Statistische Bundesamt meldete am Freitag für Oktober einen Einbruch um fast 13 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat. Im September lag das Minus bei elf Prozent.

Die Zahlen sind deshalb so alarmierend, weil die Fluggesellschaften in den Monaten September und Oktober einen Großteil ihrer Gewinne einfliegen. Bei Lufthansa zum Beispiel werden in diesen acht Wochen zwei Drittel des Gewinns im normalerweise recht lukrativen Geschäftsreiseverkehr verdient. Bis September konnten die Frankfurter noch ein Prozent mehr Kunden befördern. Der Oktober dagegen war katastrophal: Über 13 Prozent weniger Fluggäste verzeichnete die Kranich-Airline. Auf den Amerika-Routen waren es sogar über 22 Prozent weniger Fluggäste. Täglich fehlen dem Konzern bis heute 30 000 Fluggäste und entsprechend 20 Millionen Mark.

Insgesamt haben die deutschen Flughäfen im Oktober nach Angaben des Statistischen Bundesamtes den stärksten Rückgang seit zehn Jahren zu verzeichnen. Im Monat nach den Terroranschlägen flogen nur noch 4,1 Millionen Menschen von Deutschland aus zu einem Reiseziel im Ausland. Das waren 12,9 Prozent weniger als im September. Im innerdeutschen Flugverkehr ging die Zahl der Passagiere im Oktober sogar um 15,3 Prozent auf 1,6 Millionen zurück. Die drei Berliner Flughäfen verzeichneten nach Angaben der Berlin Brandenburg Flughafenholding im Oktober insgesamt 15,5 Prozent weniger Fluggäste. Dabei fiel der Rückgang auf den innerdeutschen Strecken mit 17,2 Prozent besonders stark aus.

Besonders drastisch war der Rückgang in Richtung Nordamerika, teilte das Statistische Bundesamt weiter mit. In die USA flogen nur noch 200 000 Menschen. Das waren rund 36 Prozent weniger als im Oktober vergangenen Jahres. In europäische Länder flogen nur noch rund drei Millionen Passagiere, das waren fast zehn Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Dabei wählten vor allem Schweiz-Reisende offenbar lieber das Auto als den Flieger. Hier fiel das Minus mit 20 Prozent am größten aus. Auf Asien-Strecken wurden 300 000 Reisende gezählt. Damit beträgt der Rückgang der Fluggäste auch hier fast 13 Prozent. Vor allem Japan wurde gemieden: Fast 30 Prozent weniger Passagiere wurde auf entsprechenden Flugverbindungen gezählt. Nach Afrika flogen nur noch 200 000 Menschen, das war knapp ein Viertel weniger als noch im Oktober 2000.

Gleichwohl rechnen die deutschen Verkehrsflughäfen damit, dass die Talsohle nach den Anschlägen vom 11. September durchschritten ist. Im November würden sich die Zahlen für Passsagier- und Frachtaufkommen von Woche zu Woche verbessern, teilte die Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Verkehrsflughäfen (ADV) mit. Nach ihren Angaben sind vor allem Linienfluggesellschaften im Oktober Leidtragende des extremen Nachfrageeinbruchs gewesen. Im Tourismus-Flugverkehr sei der Einbruch im Oktober nur etwa halb so groß gewesen.

Zur Startseite