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Wirtschaft: Flughafen Schönefeld soll Freihandelszone erhalten

BERLIN (kt). Eine Freihandelszone soll den künftigen Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) in Schönefeld zum zweitgrößten Frachtflughafen in Deutschland nach Frankfurt (Main) machen.

BERLIN (kt). Eine Freihandelszone soll den künftigen Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) in Schönefeld zum zweitgrößten Frachtflughafen in Deutschland nach Frankfurt (Main) machen. Die "Free-zone Berlin Brandenburg International AG" mit einem Stammkapital von zunächst 100 000 Euro soll am 28. Juni gegründet werden. Für die Initiatoren, den Unternehmensberater Günter Jucho und den Generalbevollmächtigten der Berliner Effektenbank, Wolfgang Janka, wäre Schönefeld ein idealer Standort für eine von Steuern und Zöllen befreite Zone. Freihandelszonen gibt es in Deutschland derzeit in den Häfen Hamburg, Duisburg, Deggendorf sowie Venlo an der belgischen Grenze.

Seit drei Jahren verfolgen die beiden Initiatoren ihre Idee, die sie gestern zum ersten Mal öffentlich vorstellten. Unterstützt werden sie von der Wirtschaftsförderung in Berlin und Brandenburg sowie von der Projektplanungsgesellschaft Schönefeld (PPS). Die Planungen in Schönefeld lassen es nach Angaben von PPS-Sprecher Burkhard Kieker zu, dort eine Freihandelszone einzurichten. Vorgesehen ist in der ersten Stufe eine Fläche von zehn Hektar in der Nähe des Frachtzentrums. Das Baufeld Ost kann dafür nicht genutzt werden. Zur Freihandelszone gehören Lager und Büroräume, die sowohl nur für bestimmte Zeiten als auch ständig vermietet werden. Der Bürotrakt soll auf 1000 Quadratmetern vornehmlich kleine Einheiten zwischen 30 und 50 Quadratmetern umfassen. Als Investoren des 20-Millionen-DM-Projektes wollen die Initiatoren nicht selbst auftreten. Ein Betreiber soll über eine Ausschreibung gefunden werden.

Die Freihandelszone soll nicht nur an den internationalen Luftverkehr, sondern auch ans Bahn-, Straßen- und Wasserstraßen-Netz angeschlossen werden. Der Hafenanschluß soll über Königs Wusterhausen erfolgen. Mit der Freizone wollen die Initiatoren die Verkehrsachse Paris-Berlin-Warschau-Moskau durch logistische Knotenpunkte stärken. Zudem sei sie eine wesentliche Voraussetzung, um amerikanische Unternehmen ansiedeln zu können. Eine mögliche Frachtgebühr zur Finanzierung des Flughafens beeinträchtige das Projekt nicht, sagte Jucho.

Alleine stehen die Initiatoren mit ihrer Idee dabei nicht da. Eine neue Freihandelszone gibt es bereits am Flughafen in Hongkonk und am Airport in Stockholm. Ähnliche Pläne verfolgt auch Amsterdam. Verkehrlich bietet auch Leipzig beste Voraussetzungen. In Frankfurt (Main) dagegen fehlt nach Jankas Angaben dafür einfach der Platz, und in München habe man ganz einfach die Idee dazu nicht gehabt.

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