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Wirtschaft: Fördergelder fließen weiter in die Industrieforschung

BERLIN (olm).Das "erlösende Wort" des Bundeswirtschaftsministers stand noch aus, als der Präsident der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF), Hans Wohlfart den nun inzwischen fünften Innovationstag seiner Institution am Dienstag in Pankow eröffnete.

BERLIN (olm).Das "erlösende Wort" des Bundeswirtschaftsministers stand noch aus, als der Präsident der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF), Hans Wohlfart den nun inzwischen fünften Innovationstag seiner Institution am Dienstag in Pankow eröffnete.Es geht um zusätzliche, vor allem aber um die zugesagten Mittel aus Bonn, die im Rahmen der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vorgesehen sind, um zwischen Mittelstand und Förderprogrammen eine finanzielle Brücke zu schlagen.

Insgesamt 1,2 Mrd.DM, davon 324 Mill.DM für IGF-Projekte in den neuen Bundesländern, wurden im Zeitraum 1991 bis 1997 aus Haushaltsmitteln zur Verfügung gestellt.Dabei kürzte Bonn die jährlichen Zuwendungen von anfänglich 200 Mill.DM zum Schluß auf 170 Mill.DM.Das erlösende Wort kam am Nachmittag, als Wirtschaftsminister Günter Rexrodt auf dem Ausstellungsgelände der Berliner Außenstelle der AiF die frohe Botschaft verkündete, daß die für 1998 geplante Haushaltssperre über zehn Mill.DM trotz der schwierigen Finanzlage "verlagert" wird.Das heißt im Klartext, daß die zugesagten 170 Mill.DM nun doch noch bis zum Jahresende voll abgerufen werden können.Rexrodt kommentierte dieses offensichtliche Wahlkampfgeschenk mit den Worten, daß damit im zweiten Halbjahr die Chance besteht, mehr als 100 neue Projekte auf den Weg zu bringen.Im übrigen wolle er sich dafür einsetzen, daß die Förderung in den nächsten Jahren wieder verstärkt vorangetrieben wird.Wie wichtig die Programme insbesondere für den Osten sind, machte AiF-Präsident Wohlfart an einem Zahlenbeispiel deutlich.Danach wurden von 1992 bis 1997 über das Programm Personalförderung Ost mehr als 15 000 Anträge von 3528 Unternehmen bewilligt.Die Fördersumme gab Wohlfart mit 520 Mill.DM an.Mit dem Geld wurden cirka 70 Prozent der innovativen Unternehmen in den neuen Bundesländern erreicht.Der AiF-Präsident geht davon aus, daß weit über die Hälfte der aus diesem Topf geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekte international marktfähig sind und teilweise sogar Spitzenpositionen einnehmen.Die Insolvenzrate dieser Unternehmen liegt mit zwei bis vier Prozent weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt.Auch Rexrodt ließ keinen Zweifel daran, daß die Förderung an dieser Stelle intensiviert werden muß.Um sein Versprechen zu unterstreichen, überreichte er der sächsischen Werkzeug- und Sondermaschinen GmbH Neukürch den 16 000sten Zuwendungsbescheid aus dem Programm "Personalförderung Ost".

Von den über 120 Firmen und Forschungseinrichtungen, die am Dienstag in Pankow ihre Produkte und Dienstleistungen ausstellten, bezieht ein großer Teil auch Mittel aus dem Programm Forschungskooperation.An dieser Stelle wird die nationale wie die transnationale Zusammenarbeit unterstützt.Seit 1993 seien insgesamt 5000 Projekte mit jährlich 35 000 Arbeitsplätzen gefördert worden, sagte Wohlfart.Die Bonner Anschubfinanzierung habe ausgereicht, um rund zwei Mrd.DM für Forschung und Entwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen zu initiieren.

Mit den Kooperationsaktivitäten sollen auch Kontakte mit osteuropäischen Staaten finanziert werden.Man wolle den Mittelstand ermutigen, wie die Großindustrie in den Kreis der global player einzutreten, um die Vorteile internationaler Arbeitsteilung zu erkunden und zu nutzen, sagte der AiF-Präsident.Mit Moskau, Prag, Budapest, Warschau, Kiew, Bratislava, Minsk und Taschkent gibt es inzwischen acht Anlaufstellen.Der Erfolg ist meßbar: zur Zeit existieren 800 dieser transnationalen Kooperationen mit Partnern in Osteuropa.Die Zahl der gemeinsamen Projekte hat sich bis heute auf über 3400 erhöht.

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