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Folgen der Finanzkrise: US-Haushaltsdefizit erreicht Rekordstand

Das US-Haushaltsdefizit hat sich in Folge der Immobilien- und Finanzkrise beinahe verdreifacht - und damit einen neuen Rekordstand erreicht: Im amerikanischen Etat klafft ein Loch von 455 Milliarden Dollar. Zugleich stürzt die Finanzkrise die US-Wirtschaft nach Auffassung der US-Notenbank Fed in eine Rezession.

In Folge der Finanzkrise hat sich das Haushaltsdefizit der USA im abgelaufenen Steuerjahr fast verdreifacht. Nach 162 Milliarden Dollar im vorangegangenen Steuerjahr sei das Defizit  bis zum Ende des Steuerjahrs 2007/2008 im September auf 455 Milliarden Dollar (330 Milliarden Euro) angewachsen, teilte das US-Finanzministerium in Washington mit. Damit fiel es deutlich höher aus von der US-Regierung erwartet - noch im Juli hatte die Regieurng ein um 65 Milliarden Dollar geringeres Budgetdefizit vorhergesagt. Der bisherige Minus-Rekord lag US-Medienberichten zufolge 2004 bei 413 Milliarden Dollar.

Die Zahlen spiegeln nach Auffassung von Finanzminister Henry Paulson die Krise des US-Immobilienmarkts und deren Folgen für den Finanzsektor und das Wirtschaftswachstum wider. Zur Bekämpfung der Finanzkrise haben die USA ein Rettungspaket mit einem Volumen von 700 Milliarden Dollar beschlossen, um faule Kredite aufzukaufen. US-Präsident George W. Bush und Paulson hatten ankündigt, der Staat kaufe für rund 250 Milliarden Dollar (184 Milliarden Euro) Anteile an Banken im Land. Neun Finanzinstitutionen hätten einen solchen Staatseinstieg akzeptiert.

Fed: Amerikanische Wirtschaft in der Rezession

Die US-Wirtschaft befindet sich nach Aussage der Präsidentin der regionalen US-Notenbank (Federal Reserve) von San Francisco, Janet Yellen, anscheinend in der Rezession. Yellen sagte im kalifornischen Palo Alto, die aktuellen Daten deuteten darauf hin, dass die US-Wirtschaft im dritten Quartal schwächer gewesen sei als erwartet und es voraussichtlich überhaupt kein Wachstum geben werde. Das Wachstum im vierten Quartal dieses Jahres werde voraussichtlich noch geringer sein, ein Schrumpfen sei ziemlich wahrscheinlich. Die US-Wirtschaft scheine tatsächlich in einer Rezession zu stecken.

Die New Yorker Börse schloss nach einem Rekordplus am Montag am Dienstag leicht im Minus. Der Dow-Jones-Index sank bis zum Handelsschluss auf 9311 Punkte. Der Technologie-Index Nasdaq fiel um 3,54 Prozent auf einen Schlusskurs von 1779 Punkten. Zum Handelsauftakt an der Wall Street hatte der Dow-Jones-Index zunächst zugelegt, gab dann aber wieder nach und drehte ins Minus. Nachdem Deutschland und andere EU-Staaten am Montag Rettungspakete für angeschlagene Banken beschlossen oder angekündigt hatten, hatte der Dow Jones mit 938 Punkten (11,11 Prozent) den höchsten punktemäßigen Tagesgewinn seiner Geschichte verzeichnet. (jam/AFP/dpa)

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