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Wirtschaft: Forscher fordert Abgabe auf Energie

Umlage könnte Energiewende finanzieren.

Berlin - In Zeiten von Gipfeltreffen über Strompreispremsen scheint es zunächst kühn, noch eine weitere Abgabe auf Energie zu fordern. Der Energieeffizenzforscher Peter Hennicke, einst Chef des renommierten Wuppertal-Instituts und heute Berater von EU und UN, glaubt dennoch eine Lösung gefunden zu haben, die auf der einen Seite für einen effizienten Umgang mit Energie sorgt und gleichzeitig im Interesse der Industrie sei. In einem Interview mit Tagesspiegel.de verweist Hennicke auf bereits erprobte Finanzierungsmodelle in Dänemark und England, wo durch eine Umlage auf die Energiekosten ein Fonds geschaffen wird, um die energetische Sanierung von Gebäuden zu finanzieren. Der Aufpreis betrage etwa 0,2 Cent pro Kilowattstunde Strom oder Gas. Zum Vergleich: 5,27 Cent zahlen Haushaltsstromkunden derzeit für die EEG-Umlage. Doch schon aus dieser kleinen Extra-Abgabe ließe sich ein Fonds mit rund 1,5 Milliarden Euro im Jahr füllen, rechnet Hennicke vor.

Ein sehr erfolgreiches regionales Beispiel für einen solchen Versuch sei der Enercity-Klimafonds in Hannover, wo genau mit einem solchen Umlagesystem „große regionalwirtschaftliche Effekte“ erreicht worden seien. Dafür gebe es eine hohe Akzeptanz, und „es sind auch attraktive Geschäftsfelder“ entstanden. „Würde dieses Modell auf die Bundesebene übertragen, wäre die Finanzierung unabhängig von Haushaltsmitteln. Die Verbraucher würden durch diese Umlage minimal belastet aber durch die eingesparte Energie maximal entlastet“, sagt Hennicke. deh/kph

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