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Forschungszentrum in Berlin: BSH will Universitäten anzapfen

Der Waschmaschinen- und Küchengerätehersteller Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (BSH) will ein neues Forschungszentrum in Berlin gründen.

Berlin - „Wir wollen uns stärker mit der Hochschullandschaft vernetzen, um bessere Grundlagen zu schaffen für das Unternehmen und um exzellente Fachleute für uns zu gewinnen“, sagte Technik-Vorstand Egbert Classen am Montag in Berlin. Eine engere Zusammenarbeit mit den Universitäten der Hauptstadt solle dem Unternehmen Zugang zu deren Fachwissen ermöglichen. Davon erhoffe man sich „Quantensprünge“ in der Entwicklung. Details zu möglichen neuen Arbeitsplätzen und zur Investitionssumme nannte Classen nicht. Dem Vernehmen nach plant BSH, eine neue Immobilie für das Forschungszentrum zu errichten.

Als Vorbild nannte Classen die Kooperation des Unternehmens mit der Universität im spanischen Zaragoza. Sie laufe seit 1983, derzeit seien 30 Wissenschaftler für das Unternehmen tätig. Berlin ist bereits das weltweite Zentrum für die Entwicklung der BSH-Wäschepflege-Produkte. Ein Unternehmenssprecher sagte auf Anfrage, in den vergangenen fünf Jahren habe BSH die Zahl seiner Entwickler in der Hauptstadt um 50 Prozent auf nun rund 500 aufgestockt. Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei) begrüßte die Ankündigung. Die Politik werde das Vorhaben unterstützen, versprach er.

Zugleich ist die Zukunft des BSH- Waschmaschinenwerks in Gartenfeld unsicher. Ende Juli läuft ein Beschäftigungspakt aus. Das Unternehmen und der Betriebsrat verhandeln derzeit über die Zukunft der 280 Beschäftigten, wie eine BSH-Sprecherin sagte. 2006 hatte der Konzern das Werk bereits schließen wollen, nach heftigen Protesten aber darauf verzichtet. Zugeständnisse der Beschäftigten beim Lohn sowie ein Stellenabbau hatten den Fortbestand gesichert. Bis Ende des Jahres werde das Werk auf jeden Fall weiterproduzieren, hieß es. Alles weitere hänge an den Verhandlungen. „Wir wollen in Berlin ein wichtiges Industrieunternehmen bleiben“, sagte Technik-Chef Classen zudem, ohne allerdings das Werk zu erwähnen. brö

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