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FOTOBÜCHER IM TEST Digitale Schnappschüsse zum Durchblättern: Datenmengen zwischen Buchdeckeln

Digitalbilder müssen nicht auf der Festplatte verschwinden. Wer eigene Fotoalben erstellen will, sollte auf vielseitige Software und guten Service achten

Jeder zweite deutsche Haushalt hat eine Digitalkamera, 43 Millionen Deutsche schießen ihre Fotos elektronisch. Heraus kommt dabei ein gigantischer Datenberg: 2,4 Milliarden digitale Fotos – pro Monat. Wohin damit? Wie präsentiert, archiviert und transportiert man Schnappschüsse und Erinnerungen, wenn man nicht ständig mit einer mobilen Festplatte unterwegs sein will?

Immer beliebter werden professionell erstellte Fotobücher, die der Hobbyfotograf am Computer selbst gestaltet und sich von speziellen Anbietern herstellen und nach Hause schicken lässt. Anderthalb Millionen solcher Fotobücher wurden im vergangenen Jahr laut Fotoindustrieverband verkauft – dreimal so viele wie im Jahr 2006.

Die Stiftung Warentest hat jetzt zwölf Anbieter – Elektronikmärkte, Discounter, Drogerien und Online-Firmen – verglichen und kommt zu einem erfreulichen Ergebnis. Sieben lieferten „gute“ Fotobücher mit Hardcover-Einband, vier von ihnen auch mit Softcover. Der Rest wurde mit einem „Befriedigend“ bewertet. Kein Anbieter fiel komplett durch. Ab 21 Euro sind dem Test zufolge A4-Hardcover-Bildbände schon zu haben. Der Vergleich lohnt sich jedoch, weil die Unterschiede bei Qualität, Abwicklung und Preisen groß sind.

Die besten Gesamtergebnisse lieferten die Einzelhändler Saturn und Schlecker. Sie bekamen dreimal „gut“ für Gestaltungsmöglichkeiten, Bestellabwicklung und Qualität. Allerdings hat dies auch seinen Preis. Bei Saturn kostet ein 26-seitiges Buch 30,64 Euro, bei Schlecker 29,80 (jeweils inklusive Versand). Bei Pixelnet waren die besten Hardcover-Bücher erhältlich (23,44 Euro), hier haperte es aber bei der Qualität der Softcover-Varianten und bei den Auswahlmöglichkeiten.

Bei der Auswahl sollte jedoch nicht nur das Endprodukt stimmen, sondern auch die Herstellung möglichst einfach und vielseitig sein. Um das Fotobuch am PC zusammenstellen zu können, muss auf den Internetseiten der Anbieter die Layout-Software heruntergeladen werden, die bis zu 30 Megabyte groß sein kann. Ein schneller Internetzugang ist daher hilfreich. Den Testern fiel auf, dass nur Myphotobook.de sein Programm auch für das Apple-Betriebssystem Mac OS X anbietet. Läuft die Software – jeder Anbieter hat seine eigene –, sind der Kreativität zumindest bei Aldi, Lidl, Media-Markt und Rossmann kaum Grenzen gesetzt. Die Funktionsvielfalt ist bei diesen Anbietern am größten. „Spartanisch“, so die Warentester, fallen hingegen die Programme von Albumfactory, Myphotobook.de und Pixelnet aus.

Geduld müssen Nutzer mitunter beim Hochladen der Daten haben: bei Quelle dauert dies bei einem gängigen DSL- 3000-Anschluss mehr als eine halbe Stunde, Myphotobook.de schafft es in sieben Minuten. Auch bei der Lieferung tun sich einige schwer. Am schnellsten waren die Testsieger Saturn, Schlecker und Pixelnet (durchschnittlich vier Werktage), bei Media-Markt und Rossmann vergingen mehr als neun Tage. Myphotobook.de brauchte fast elf Tage. In zwei Fällen waren die Fotobücher selbst nach zwei Wochen noch nicht da.

Abstriche bei der Bild- und Buchqualität mussten generell nicht gemacht werden. Bei Bindungen, Materialien und der Farbtreue lieferten die „Bilderbuchmacher“ laut Stiftung Warentest ordentliche Ergebnisse. Allerdings ist die Qualität offenbar nicht von Bestellung zu Bestellung gleichbleibend. Dennoch fällt das Fazit der Warentester insgesamt positiv aus: „Ein Fotobuch kann ein wertiges Erinnerungsstück sein.“ Tsp

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