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Wirtschaft: France Télécom: Französische Telefongesellschaft verkauft ihre T-Aktien

Der französische Telefonkonzern France Télécom hat seine Beteiligung am Konkurrenten Deutsche Telekom mit einem Gewinn in Milliardenhöhe an die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verkauft. Das Pariser Unternehmen berichtete, es habe für sein Aktienpaket von 54,9 Millionen Stück (rund 1,8 Prozent der Telekom-Anteile) 3,1 Milliarden Euro (sechs Milliarden Mark) erhalten.

Der französische Telefonkonzern France Télécom hat seine Beteiligung am Konkurrenten Deutsche Telekom mit einem Gewinn in Milliardenhöhe an die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verkauft. Das Pariser Unternehmen berichtete, es habe für sein Aktienpaket von 54,9 Millionen Stück (rund 1,8 Prozent der Telekom-Anteile) 3,1 Milliarden Euro (sechs Milliarden Mark) erhalten. Damit habe France Télécom einen Profit von 1,9 Milliarden Euro vor Steuern gemacht.

Mit dem Verkauf des Aktienpakets zog der französische Staatsbetrieb einen Schlussstrich unter die gescheiterte Allianz mit der Deutschen Telekom. Ende Dezember 1998 hatten France Télécom und Deutsche Telekom Überkreuzbeteiligungen von rund zwei Prozent ausgetauscht. Dieser seinerzeit von den Regierungen in Paris und Bonn eingefädelte Aktientausch sollte ursprünglich eine deutsch-französische Telefonallianz festschreiben und gegensätzliche Unternehmensstrategien ausschließen.

Wenige Monate nach dem Aktientausch war die Allianz im April 1999 jedoch wegen eines letztlich gescheiterten Fusionsversuchs zwischen der Deutschen Telekom und Telecom Italia zerbrochen. Der Bonner und der Pariser Konzern stellten sich gegeneinander auf. Die Franzosen versuchten zunächst über den Mobilfunkanbieter E-Plus auf dem deutschen Markt einzusteigen. Schließlich kauften sie sich bei Mobilcom ein und ersteigerten über das norddeutsche Unternehmen zuletzt auch eine milliardenschwere UMTS-Mobilfunklizenz in Deutschland. Die Deutsche Telekom stieg ihrerseits beim französischen Online-Anbieter Club Internet ein und erwarb die Festnetzgesellschaft Siris; ein Einkauf auf dem Mobilfunkmarkt im Nachbarland gelang bisher nicht. Außerdem lösten sich Deutsche Telekom und France Télécom von gemeinsamen Beteiligungen (Global One, Wind, Metroholdings, Multilink).

Im Mai diesen Jahres hatten sich France Télécom und Deutsche Telekom darauf verständigt, ihre Überkreuzbeteiligung zu beenden. Bei dem Verkauf profitiert die France Télécom nun vom damals vereinbarten Kaufpreis, der mit 56,20 Euro deutlich über dem gegenwärtigen Aktienkurs von gut 35 Euro liegt. Umgekehrt hat France Télécom ab Januar 2002 die Möglichkeit, die rund zwei Prozent eigener Aktien zurückzukaufen, die derzeit noch von der Deutschen Telekom gehalten werden.

Deutsche Telekom und France Télécom befinden sich noch immer mehrheitlich in Staatsbesitz. An der Deutschen Telekom hält der Bund derzeit 43,2 Prozent direkt. Weitere 15 Prozent liegen bei der KfW. Der Staatsanteil an der Telekom wirft bei der geplanten Übernahme des Mobilfunkunternehmens Voicestream Probleme auf, da in den USA darin eine Behinderung des freien Wettbewerbs gesehen wird.

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