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Wirtschaft: France Télécom will die Mannesmann-Mobilfunktochter übernehmen - Kaufpreis bei 30 Milliarden Pfund

Der Telekommunikationskonzern France Télécom hat sich offenbar mit Vodafone Airtouch über einen Kauf des britischen Telefonunternehmens Orange so gut wie geeinigt. Aus Verhandlungskreisen in London verlautete am Freitag, das Geschäft werde möglicherweise bereits am kommenden Dienstag zusammen mit der Vodafone-Jahresbilanz 1999 bekannt gegeben.

Der Telekommunikationskonzern France Télécom hat sich offenbar mit Vodafone Airtouch über einen Kauf des britischen Telefonunternehmens Orange so gut wie geeinigt. Aus Verhandlungskreisen in London verlautete am Freitag, das Geschäft werde möglicherweise bereits am kommenden Dienstag zusammen mit der Vodafone-Jahresbilanz 1999 bekannt gegeben. Der französische Telekommunikationskonzern gab dazu keine Stellungnahme ab.

Laut einem Bericht der "Financial Times" könnte das Geschäft in einer Größenordnung von 30 Milliarden Pfund (rund 96,2 Milliarden Mark) liegen. Das französische Unternehmen hatte Anfang der Woche bereits einen Bankkredit in Höhe von 20 Milliarden Pfund arrangiert. Der Kaufpreis soll nach Informationen der Wirtschaftsnachrichten-Agentur Bloomberg zu zwei Dritteln in bar und zu einem Drittel in Aktien bezahlt werden.

Mit Orange bekäme France Télécom auch eine britische Mobilfunklizenz der dritten Generation (UMTS) in die Hand. Bei der Ende April erfolgten Versteigerung der Multimedia-Lizenzen in Großbritannien hatte sich das französische Unternehmen zurückgezogen, nachdem die Gebote die Erwartungen um ein Vielfaches überstiegen. Die Auktion spülte schließlich 22,48 Milliarden Pfund (rund 72 Milliarden Mark) in die britische Staatskasse.

Orange ist der drittgrößte Mobilfunkanbieter Großbritanniens. Das Unternehmen war im vergangenen Oktober für 60 Milliarden Mark von Mannesmann aufgekauft worden. Nach Bekanntgabe der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone forderte die EU-Kommission aus Wettbewerbsgründen eine Abtrennung des britischen Mobilfunkanbieters. Vodafone will den Erlös aus dem Orange-Verkauf für die Ersteigerung von UMTS-Lizenzen im europäischen Ausland nutzen. Auch in Deutschland steht im Sommer eine Versteigerung an, bei der für vier bis sechs UMTS-Lizenzen Einnahmen von mehr als 100 Milliarden Mark erwartet werden.

Der niederländische Telekommunikationskonzern KPN bekräftigte unterdessen sein Interesse an Orange. KPN wolle immer noch ein Angebot machen, erklärte ein KPN-Sprecher in Amsterdam. Er wollte sich aber nicht dazu äußern, ob deswegen Verhandlungen mit Vodafone geführt werden. Von exklusiven Verhandlungen zwischen France Télécom und Orange wisse man nichts, fügte der Sprecher hinzu.

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