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Wirtschaft: Franco Modigliani gestorben Nobelpreisträger wurde 85 Jahre alt

Der WirtschaftsNobelpreisträger Franco Modigliani ist in der Nacht zum Donnerstag gestorben. Der im Jahre 1918 geborene US-Ökonom galt als bedeutender Vertreter einer Lehre, die keynesianische Elemente in die klassische liberale Wirtschaftstheorie integrierte.

Der WirtschaftsNobelpreisträger Franco Modigliani ist in der Nacht zum Donnerstag gestorben. Der im Jahre 1918 geborene US-Ökonom galt als bedeutender Vertreter einer Lehre, die keynesianische Elemente in die klassische liberale Wirtschaftstheorie integrierte. Als Professor am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) spielte er eine wichtige Rolle als Gegenpart zu Milton Friedman, dem Kopf der monetären Schule aus Chicago.

Für seine herausragenden Leistungen auf den Gebieten der Erforschung des Sparverhaltens und der Unternehmensfinanzierung wurde ihm 1985 der Wirtschafts-Nobelpreis verliehen. Bei seinen Studien zum Konsumentenverhalten ging es ihm darum, zu erklären, weshalb Menschen mit hohem Einkommen einen geringeren Teil davon für Konsum ausgeben als Menschen mit niedrigem Einkommen. Die einfache Erklärung Modiglianis: Die meisten Menschen streben in ihrem Leben ein konstantes Konsumniveau an. Bei steigenden Einkommen sparen sie vermehrt, um in Zeiten mit geringem Einkommen, wie nach dem Austritt aus dem Berufsleben, in gewohnter Weise konsumieren zu können. Daraus zog Modigliani für die gesamte Volkswirtschaft den Schluss, dass der Konsum in einer Gesellschaft in dem Maße steigt, wie die Menschen für die gesamte Länge ihres Lebens ein höheres Einkommen erwarten. Mit der so genannten Lebenszyklushypothese des Sparens widersprach er der These von Keynes, wonach bei steigenden Einkommen in einer Volkswirtschaft der Konsum zurückgehen müsste und sich Stagnation und Sättigung bemerkbar machen. Daraus hatte Keynes die Forderung einer expansiven Wirtschaftspolitik abgeleitet.

Modigliani begründete mit Merton H. Miller die moderne betriebwirtschaftliche Finanzierungslehre. In ihrer zentralen These stellten sie fest, dass es für Kapitalgeber unter bestimmten Umständen nicht relevant sei, ob sie ihr Kapital in Form von Aktien oder Anleihen dem Unternehmen zur Verfügung stellen. Frühere Theorien waren dagegen von starren Regeln für die Höhe der Verschuldung von Firmen ausgegangen. akz

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