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Frankfurt am Main: Schwankende Kurse – die Deutsche Börse profitiert

Die Deutsche Börse reiht weiter ein Rekordjahr an das andere. Am Mittwoch berichtete Vorstandschef Reto Francioni über die Spitzenergebnisse für das Geschäftsjahr 2007 und kündigte auch für das laufende Jahr neue Rekorde an.

Die Zuversicht des Managers speist sich dabei nicht nur aus der Überzeugung, dass das Unternehmen bestens aufgestellt ist, sondern auch daraus, dass die Finanzkrise noch eine Weile andauert und damit die Kurse an der Börse stark schwanken. „Was wir sehen, ist ein Rauf und Runter und das ist, was uns das Geschäft bringt. Diese Volatilität wird hoch bleiben“, sagte Francioni.

Wachsen will die Deutsche Börse aber auch durch neue Produkte und eine noch höhere Effizienz. Ab 2010 sollen die Kosten pro Jahr um 100 Millionen Euro gedrückt werden, 300 der derzeit 3000 Arbeitsplätze werden wegfallen. Francioni will den Abbau sozialverträglich und im Einvernehmen mit dem Betriebsrat über die Bühne bringen. Geringere Kosten soll auch der Umzug der Konzernzentrale von Frankfurt vor die Tore der Stadt nach Eschborn bringen. Hauptgrund: Die niedrigere Gewerbesteuer, die die Steuerlast für die Börse dem Vernehmen nach pro Jahr um rund 100 Millionen Euro drückt. „Wir haben nicht vor, Eschborn zum internationalen Finanzzentrum zu machen“, verspricht der Börsenchef. Der Wertpapierhandel bleibe in Frankfurt, der Sitz des Unternehmens auch.

2007 kletterte der Umsatz der Deutschen Börse um 18 Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Euro. Die Aktienbörse lieferte mit dem Computerhandelssystem Xetra sogar ein Plus von 38 Prozent. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern erhöhte sich um 31 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss stieg sogar um 36 Prozent auf den neuen Spitzenwert von 912 Millionen Euro. Die Dividende soll um 24 Prozent auf 2,10 Euro steigen. Francioni rechnet auch 2008 mit einem Rekordjahr. Allein im Januar wurde über Xetra zwei Drittel mehr gehandelt als im Vorjahresmonat. Wertpapiere im Volumen von 293 Milliarden Euro und damit so viel wie noch nie in einem Monat wechselten den Besitzer. Rolf Obertreis

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