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Frankreich: Bankiers wollen Musterschüler sein

Frankreichs Banken wollen künftig ein Vorbild sein, wenn es um die Bekämpfung von Steuerbetrug, Geldwäsche oder die Finanzierung des Terrorismus geht.

In der Wirtschaftszeitung „Les Echos“ kündigt die Bankiervereinigung Fédération Bancaire Française (FBF) an, sie wolle zu diesem noblen Zweck „pro-aktiv“ fünf Verpflichtungen einhalten und diese den anderen Bankiersvereinigungen in Europa als gemeinsame Grundlage unterbreiten. Im Idealfall sollen die neuen Regeln der Transparenz und Ethik im internationalen Bankgeschäft noch vor dem kommenden EU-Gipfel am 18. und 19. Juni in Brüssel diskutiert werden und auch als Initiative im Hinblick auf das New Yorker G20-Treffen im September zum Tragen kommen. Die französischen Bankiers kommen mit ihrer öffentlichen Ankündigung der Forderung von Staatspräsident Nicolas Sarkozy entgegen, der von ihnen verlangt hatte, sie müssten „beispielhaft“ sein.

Zu den fünf Verpflichtungen gehört unter anderem die Ausarbeitung von „Regeln einer offenen Kooperation“ mit den zuständigen Behörden auf der Basis der internationalen Normen. Diese sollen gleichermaßen von allen Filialen und Geschäftsstellen der französischen Banken auf der Welt respektiert und dann in einem zweiten Schritt – wenn möglich -- auf sämtliche Banken Europas ausgedehnt werden. Dabei ist geplant, dass die Aufsichtsbehörde jedes Jahr eine Art Inventar der Vertretungen und Aktivitäten in den Steueroasen bekommt, die nicht mit europäischen Steuerbehörden kooperieren. Im Extremfall sei die Schließung von

Filialen und die Einstellung der Geschäfte in besonders unkooperativen Offshore-Plätzen durchaus denkbar. „Wir werden vor unserer Aufsicht nichts verbergen, diese kann alles von uns verlangen“, versichert der Präsident der französischen Bankiersvereinigung, Georges Paugel.

Rudolf Balmer

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