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Wirtschaft: Franzosen kaufen Orange für fast 100 Milliarden Mark und werden zweitgrößter Mobilfunk-Anbieter in Europa

Der französische Telefonkonzern France Télécom kauft den britischen Mobilfunkanbieter Orange für fast 100 Milliarden Mark von Vodafone-Airtouch und steigt damit zum zweitgrößten Mobilfunk-Anbieter Europas hinter Vodafone auf. France Télécom will künftig alle Mobilfunkaktivitäten in einem Pool unter dem Namen New Orange vereinen, gab das Unternehmen am Dienstag in Paris bekannt.

Der französische Telefonkonzern France Télécom kauft den britischen Mobilfunkanbieter Orange für fast 100 Milliarden Mark von Vodafone-Airtouch und steigt damit zum zweitgrößten Mobilfunk-Anbieter Europas hinter Vodafone auf. France Télécom will künftig alle Mobilfunkaktivitäten in einem Pool unter dem Namen New Orange vereinen, gab das Unternehmen am Dienstag in Paris bekannt. In Großbritannien ist Orange der drittgrößte Mobilfunk-Anbieter mit derzeit sechs Millionen Abonnenten und einem Marktanteil von 20 Prozent. Orange war erst im vergangenen Herbst für rund 60 Milliarden Mark vom deutschen Mannesmann-Konzern gekauft worden, der anschließend von Vodafone übernommen wurde.

Einschließlich der zuletzt von Orange ersteigerten UMTS-Lizenz für mobiles Internet in Großbritannien errechnet sich ein Kaufpreis von 49,8 Milliarden Euro (97,4 Milliarden Mark). Jeder Abonnent wurde mit rund 7200 Euro (gut 14 000 Mark) bewertet. 22,2 Milliarden Euro (43,42 Milliarden Mark) sollen bar bezahlt sowie 2,9 Milliarden Euro (5,67 Milliarden Mark) an Schulden von Orange übernommen werden.

Durch die neue Transaktion übernimmt Vodafone vorübergehend "knapp unter zehn Prozent" an France Télécom deren Staatsanteil von 61 auf 54 Prozent sinkt. France Télécom will weiterhin Beteiligungen in Höhe von 20 Milliarden Euro (39,1 Milliarden Mark) abstoßen, darunter auch an der Deutschen Telekom und an der mexikanischen Telmex.

Wie Vodafone-Airtouch unterdessen in London mitteilte, stieg der Gewinn vor Steuern und Sonderposten im per Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr auf 2,47 Milliarden Pfund (7,9 Milliarden Mark). Dieses Ergebnis schließt den im April übernommenen Mannesmann-Konzern noch nicht ein. Im Vorjahreszeitraum hatte das britische Unternehmen einen Gewinn von 1,8 Milliarden Pfund erzielt. Vodafone erwägt, das Mannesmann-Festnetzgeschäft an die Börse zu bringen. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Für die deutsche Festnetzfirma Arcor werde September als Termin angestrebt, für die italienische Infostrada November. Zuvor war über einen Verkauf an British Telecommunications (BT) spekuliert worden.

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