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Wirtschaft: Freie Bahn für Aérospatiale

PARIS (ebo).Der staatliche französische Luft- und Raumfahrtkonzern Aérospatiale bereitet sich auf eine Kapitalöffnung und den Gang an die Börse vor.

PARIS (ebo).Der staatliche französische Luft- und Raumfahrtkonzern Aérospatiale bereitet sich auf eine Kapitalöffnung und den Gang an die Börse vor.Aérospatiale will damit seine Liquidität verbessern und sich für die geplante Neustrukturierung der europäischen Luft- und Raumfahrtindustrie rüsten.Dies bestätigte Konzernchef Yves Michot am Donnerstag in Paris, nachdem der französische Premierminister Lionel Jospin am Vortag überraschend grünes Licht für eine Kapitalöffnung "ohne Tabu" gegeben hatte.

Michot will in den nächsten Tagen ein Konzept für die geplante Teil-Privatisierung vorlegen.Denkbar wäre ein schrittweiser Rückzug des französischen Staates, der sich langfristig mit einen Minderheitsbeteiligung zufrieden geben könnte.Eine andere Möglichkeit bestünde darin, den 20-Prozent-Anteil zu verkaufen, den das aus der Staatsbank Crédit Lyonnais hervorgegangene Consortium de Réalisiation (CDR) an Aérospatiale hält.

Ausmaß und Zeitpunkt der vorgesehenen Kapitalöffnung dürften nicht zuletzt von den strategischen Verhandlungen abhängen, die Aérospatiale derzeit mit mehreren Partnern aus der Industrie führt.Diese Verhandlungen laufen auf drei verschiedenen Ebenen: Zum einen mit dem privaten französischen Flugzeugbauer Dassault, zum zweiten im Rahmen des europäischen Airbus-Konsortiums, und zum dritten im Hinblick auf die geplante Neuordnung des gesamten europäischen Luft- und Raumfahrtsektors.

Die Airbus-Partner Daimler-Benz Aerospace (Dasa) und British Aerospace, aber auch Dassault hatten in der Vergangenheit bereits wiederholt auf eine Privatisierung von Aérospatiale gedrängt, die unter der ehemaligen französischen Regierung Juppé auch schon einmal vorgesehen war.Die vor einem Jahr gewählte Regierung Jospin wollte davon indes nichts wissen; noch beim letzten deutsch-französischen Gipfel Anfang Mai in Avignon stellte sich Jospin stur.Seinen überraschenden Sinneswandel erklärte der sozialistische Premierminister nun mit der Absicht, "Partnerschaften und die Entwicklung der künftigen großen industriellen Programme zu erleichtern."

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