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Wirtschaft: Freiwilliges Jahr im Unternehmen

Modellprojekt für Jugendliche / Initiative von Jugendministerium, Dresdner Bank und DIHT BERLIN (til).Eigene Initiative und unternehmerische Selbständigkeit bei jungen Menschen soll durch ein Modellprojekt gefördern werden, das Bundesministerin Claudia Nolte gemeinsam mit Hans Peter Stihl, dem Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelstages, und Rudi Puchta, dem Generalbevollmächtigten der Dresdner Bank, am Montag in Berlin vorstellte.

Modellprojekt für Jugendliche / Initiative von Jugendministerium, Dresdner Bank und DIHT BERLIN (til).Eigene Initiative und unternehmerische Selbständigkeit bei jungen Menschen soll durch ein Modellprojekt gefördern werden, das Bundesministerin Claudia Nolte gemeinsam mit Hans Peter Stihl, dem Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelstages, und Rudi Puchta, dem Generalbevollmächtigten der Dresdner Bank, am Montag in Berlin vorstellte.In Form eines "Freiwilligen Jahres in Unternehmen" (FJU) soll jungen Menschen zwischen 16 und 27 Jahren die Möglichkeit geboten werden, Entscheidungsprozesse in Führungsetagen praktisch mitzuerleben. "Die Bereitschaft, unternehmerische Risiken zu übernehmen, nimmt in der jungen Generation rapide ab", sagte Bundesministerin Nolte und beklagte, daß im Vergleich zu den 50er Jahren die Zahl der Existenzgründer um zwei Drittel zurückgegangen sei.Gerade in Zeiten, in denen angesichts der unsicheren Arbeitsmarktlage die Hauptinteressen auf Sicherheit lägen, müsse ein Anreiz geschaffen werden, selbständig tätig zu werden.Nur so ließen sich in Zukunft neue Arbeitsplätze sichern. Hans Peter Stihl beklagte zunehmende Ängste und Vorbehalte der jungen Generation gegenüber der sozialen Marktwirtschaft.Herausforderungen wie die zunehmende Globalisierung der Wirtschaft würden als Bedrohung statt als Chance verstanden.Zudem mangele es an praktischen Gelegenheiten, die Herausforderungen einer unternehmerischen Tätigkeit kennenzulernen.Diese Möglichkeit solle das FJU auch jungen Menschen bieten, die über kein "Vitamin B" verfügten. Das "Freiwillige Jahr im Unternehmen" sei keine berufliche Qualifizierung in Sinne eines Praktikums oder einer Lehrstelle, erklärte Nolte.Es schaffe vielmehr die Gelegenheit, in einem intensiven Jahr Einblicke in Unternehmensleitung und Führungsentscheidungen zu gewinnen und sich über die Risiken und Reize unternehmerischer Tätigkeit klar zu werden.Es fehle häufig nicht an den guten Ideen, sondern an den unternehmenspolitischen Kenntnissen im Bereich Marketing und interner Entscheidungsprozesse, erklärte Puchta aus seiner Erfahrung mit Existenzgründern.Gerade hier könne das FJU wertvolle Kenntnisse vermitteln. Angelehnt ist das Modellprojekt an die bereits etablierten Initiativen des "Freiwilligen Sozialen Jahrs" und des "Freiwilligen Ökologischen Jahrs".Mehr als 10 000 junge Menschen nutzen jährlich diese Möglichkeit einer gemeinnützigen Tätigkeit, die Nachfrage übertrifft das Angebot um das Drei- bis Vierfache, berichtete Nolte. Das "Freiwillige Jahr im Unternehmen" ist in der dreijährigen Modellphase zunächst auf jährlich 500 Teilnehmer berechnet.Sie erhalten von den Unternehmen ein Taschengeld von 200 bis 300 DM monatlich und sind privat kranken-, unfall-, pflege- und haftpflichtversichert.Die beteiligten Unternehmen verpflichten sich, die Teilnehmer an dem Programm sowohl arbeitsplatz- als auch ausbildungsplatzneutral einzusetzen.Die Kosten des Modellversuches von rund 15 Mill.DM übernehmen neben dem Bundesjugendministerium und der Dresdner Bank zu einem Großteil die beteiligten Unternehmen und die einzelnen Industrie- und Handelskammern. Neben der praktischen Tätigkeit sieht das Projekt eine begleitende Seminarreihe von 25 Tagen vor, in der Erfahrungen ausgetauscht und theoretische Grundlagen gelegt werden sollen.Zudem sollen Informationen zu Aus- und Weiterbildung, Existenzgründung sowie damit verbundenen Förderprogrammen, Finanzierungs- und Starthilfen vermittelt werden.Damit solle den Jugendlichen unter anderem geholfen werden, einen Sensor für zu große wirtschaftliche Risiken zu entwickeln, um kostspielige Erfahrungen zu vermeiden, erklärte Puchta. Die Vermittlung der Bewerber an Unternehmen läuft über die Industrie- und Handelskammern: 22 IHKs haben sich bis jetzt bereiterklärt, am Modellversuch mitzuwirken.Bei der Auswahl des richtigen Unternehmens ist die Initiative der Bewerber gefragt, die sowohl eigene Vorschläge machen sollen als auch selbst mit den Unternehmen in Kontakt treten.Der erste Einsatz der jungen Menschen im Unternehmen ist für Sommer dieses Jahres vorgesehen.Bewerbungen nehmen die Industrie- und Handelskammern ab sofort entgegen.

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