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Wirtschaft: Fresenius erhöht nochmals seine Gewinnprognose

Die Konzernsparten Medical Care und Kabi legen ein starkes drittes Quartal hin

Bad Homburg Der Bad Homburger Fresenius-Konzern hat seine Gewinnerwartungen erhöht. „Wir haben in den ersten neun Monaten bereits einen höheren Überschuss erzielt als im gesamten Geschäftsjahr 2003“, sagte Vorstandschef Ulf Schneider am Dienstag. Unter dem Strich werde der Jahresüberschuss daher im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent steigen. Bislang hatte er einen Anstieg von 30 Prozent in Aussicht gestellt.

Wie bereits in den Vorquartalen waren die im Dax notierte Konzernsparte Fresenius Medical Care (FMC) und die auf Infusionslösung und künstliche Ernährungen spezialisierte Tochter Fresenius Kabi die Wachstumstreiber. Die Dienstleistungssparte Fresenius Pro Serve, das Sorgenkind des Konzerns, steigerte zwar den Umsatz, wies wegen Restrukturierungskosten aber einen Fehlbetrag aus. Die vor allem in den USA tätige Dialyse-Sparte FMC setzte in den ersten neun Monaten 4,6 Milliarden Dollar um. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Anstieg um 13 Prozent, der allerdings zum Teil auf den schwachen Dollar zurückzuführen ist. Für viele Analysten unerwartet deutlich stieg der Gewinn bei FMC. In den ersten neun Monaten kletterte der Überschuss den Angaben zufolge um 24 Prozent auf 294 Millionen Dollar. FMC-Chef Ben Lipps rechnet nun damit, den Überschuss im gesamten Geschäftsjahr um mehr als 15 Prozent zu steigern. Bislang hatte das Unternehmen einen Zuwachs im niedrigen zweistelligen Prozentbereich angekündigt.

Auch wenn einige Analysten den Titel wegen der überraschend guten Zahlen heraufstuften, konnte FMC an der Börse nicht recht punkten. Obwohl der Gesamtmarkt fester notierte, schloss die Aktie gestern leicht im Minus. Aktienhändler begründen den Kursrückgang damit, dass vergangene Woche bekannt geworden war, dass die US-Justizbehörden bei FMC prüfen. FMC gehört zu einer Hand voll Unternehmen aus dem Dialysegeschäft, die vom Department of Justice aufgefordert wurden, Dokumente über bestimmte Geschäftsvorgänge offen zu legen. Details wollte Konzernchef Lipps nicht nennen. Er sagte lediglich, dass er sich nicht vorstellen könne, dass die Untersuchungen große Auswirkungen auf FMC haben werden. Früheren Angaben zufolge interessieren sich die US-Behörden vor allem für einen Labortest, den eine FMC-Tochter durchführt, um zu überprüfen, ob Dialyse-Patienten eine Vitamin-D-Therapie benötigen. Auf den Test und die Vitamin-Therapie entfallen nach Unternehmensangaben etwa fünf Prozent des US-Umsatzes von FMC.

Die kleinere Konzernsparte Kabi verbuchte ein besonders starkes Quartal. In den ersten neun Monaten habe die in Euro bilanzierende Gesellschaft den Umsatz trotz negativer Währungseffekte um zwei Prozent auf 1,1 Milliarden Euro gesteigert. Der Überschuss stieg um ein Drittel auf 57 Millionen Euro. ant/HB

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