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Wirtschaft: Friede Springer will Mehrheit ausbauen

Ein deutliches Signal für potenzielle Interessenten an Kirchs Springer-Anteilen war am Donnerstag aus dem Springer-Verlag zu hören: Friede Springer, mit 50 Prozent und elf Aktien Mehrheitsaktionärin der AG sehe keinen Bedarf an einer Veränderung der Aktionärsstruktur. Sollte es dennoch dazu kommen, halte sie an der Mehrheit fest, und zwar langfristig, hieß es.

Ein deutliches Signal für potenzielle Interessenten an Kirchs Springer-Anteilen war am Donnerstag aus dem Springer-Verlag zu hören: Friede Springer, mit 50 Prozent und elf Aktien Mehrheitsaktionärin der AG sehe keinen Bedarf an einer Veränderung der Aktionärsstruktur. Sollte es dennoch dazu kommen, halte sie an der Mehrheit fest, und zwar langfristig, hieß es. Sie sei vielmehr bereit, ihre Anteile um ein paar Prozent aufzustocken. Damit würde die Verlegerwitwe Gerüchten, sie hänge gar nicht so sehr an ihren Anteilen wie manche glauben, deutlich widersprechen. Wer hätte also Interesse, im Fall des Verkaufs von Kirchs verpfändetem Aktienpaket eine Minderheitsbeteiligung einzugehen?

Laut Aktienbuch besitzt Kirch 40,33 Prozent an Springer. So hoch ist der Anteil, für den er Stimmrechte besitzt - auch wenn es heißt, Kirch habe mittlerweile ein paar Prozent dazugekauft. Da es sich um vinkulierte Namensaktien handelt, könnte der Verkauf nicht ohne Friede Springers Mitsprache vonstatten gehen. Nun scheint sie signalisieren zu wollen, dass jeder potentielle Käufer nicht nur mit einem hohen Investment, sondern auch mit einem starken Mehrheitsgesellschafter rechnen muss.

Mehreren Verlagen wurde Interesse nachgesagt. Insider glauben, die meisten Namen seien aus Kanzlerkreisen lanciert worden. Genannt wurden Burda, die WAZ und Holtzbrinck (zu der diese Zeitung gehört): Deren Sprecher, Rolf Aschermann, sagte am Donnerstag: "Bei realistischer Einschätzung hat es aus kartellrechtlichen Gründen keinen Sinn, sich darüber Gedanken zu machen - zumal die Produktausrichtung großer Teile der Springer-Aktivitäten zu unterschiedlich zu der unseres Hauses ist." Tatsächliches Interesse wird der Bauer Verlagsgruppe des sparsamen, konservativen Heinz Bauer nachgesagt. Ihr Sprecher, Andreas Fritzenkötter, bestätigte grundsätzliches Interesse zu expandieren. Im Fall Kirch/Springer würde jedoch "ein Fell verteilt, dessen Träger nicht erlegt ist".

Fiele Rupert Murdoch aus und fände sich kein deutscher Interessent an dem mächtigen Zeitungshaus, müsste es also doch zum Aktientausch zwischen Kirch Media und Springer kommen.

usi

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