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Wirtschaft: Frisches Denken

Opel ist bisher ohne Entlassungen ausgekommen

Den großen Kahlschlag hat es bei Opel nicht gegeben, auch wenn die Probleme beträchtlich waren, als der ehemalige BMW Manager Carl-Peter Forster im April 2001 an die Spitze des Unternehmens rückte. Ein radikaler Schnitt war allein schon deshalb nicht möglich, weil der Betriebsrat beim Rüsselsheimer Autokonzern zu stark ist und Forster eine harte innerbetriebliche Auseinandersetzung bei seiner Sanierungsaufgabe überhaupt nicht gebrauchen konnte. „Nur“ 2500 der knapp 38000 Stellen wurden mit dem Restrukturierungsprogramm „Olympia“ in der Zentrale und in den Werken gestrichen. Es gab keine Entlassungen. Mit natürlicher Fluktuation, Vorruhestand und Abfindungsprogrammen wurde der Personalabbau erreicht. Damit waren die Jüngeren bei Opel automatisch außen vor. „Wer seine Jugend hergibt, verspielt die Zukunft“, sagt Betriebsratschef Klaus Franz. Also hat er in den kniffligen Verhandlungen auch eine Übernahmegarantie für alle Auszubildenden durchgesetzt. Und wenn es denn zu Neueinstellungen kommen sollte „muss die Belegschaft mit jungen Fachkräften aufgestockt werden“, fordert er. Und das in Übereinstimmung mit dem Management. „Wir haben und wir werden unsere zukünftige Leistungsfähigkeit nicht beschneiden“, sagt Opel-Sprecher Rüdiger Assion. Darunter würde vermutlich auch der neue Leitspruch „frisches Denken für bessere Autos“ leiden und das Ziel von Vorstandschef Forster, endlich das angestaubte Image von Opel zu überwinden. Dass man auf die „Alten“ in Rüsselsheim allerdings nicht verzichten kann, ist Betriebsratschef Franz klar. „Wir brauchen eine gesunde Mischung. Ein junger Werkzeugmacher muss auch von den Erfahrungen der älteren Kollegen zehren.“ ro

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