zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Frühjahrs-Kaufrausch auf den deutschen Automärkten

Branche im Aufschwung: 10 000 zusätzliche Arbeitsplätze / Autoschau in Leipzig LEIPZIG (ms).Die deutschen Autohersteller freuen sich über einen guten Frühling: Mit 977 000 neuen Zulassungen stieg der Pkw-Verkauf im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um gut zwölf Prozent an, wobei der März mit 433 000 Einheiten einen neuen Rekord markiert.

Branche im Aufschwung: 10 000 zusätzliche Arbeitsplätze / Autoschau in Leipzig LEIPZIG (ms).Die deutschen Autohersteller freuen sich über einen guten Frühling: Mit 977 000 neuen Zulassungen stieg der Pkw-Verkauf im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um gut zwölf Prozent an, wobei der März mit 433 000 Einheiten einen neuen Rekord markiert.Für 1998 insgesamt rechnet der Verband der Importeure von Kraftfahrzeugen (VDIK) mit einem Absatzplus von etwa fünf Prozent auf 3,7 Mill.Pkw.Der Verband äußerte sich anläßlich der Leipziger Messe Auto Mobil International, die am Sonnabend beginnt. VDIK-Präsident Lange sprach von einer "postiven Stimmung in der Automobilbranche".Das bestätigte auch der Präsident der Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernd Gottschalk, der für das laufende Jahr 10 000 zusätzliche Arbeitsplätze erwartet; 1997 waren bereits 25 000 Arbeitsplätze in der Autobranche entstanden.Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt bezeichnete in Berlin die Autoindustrie als einen wichtigen Wirtschaftsmotor in Ostdeutschland.Bei Herstellern und Zulieferern in den fünf neuen Ländern seien 55 000 Menschen beschäftigt.Hinzu kämen 65 000 Mitarbeiter im Vertrieb."Die Automobilhersteller investierten in die Werke in Ostdeutschland seit 1991 fast sieben Mrd.DM.Dieser Kraftakt zahlt sich nun auch volkswirtschaftlich aus.Der Motor ist angesprungen", sagte Rexrodt. Die Automobil International sei in diesem Jahr das größte deutsche Branchenereignis, sagte der Geschäftsführer der Leipziger Messe GmbH, Wolfgang Bildstein.420 Unternehmen aus 25 Ländern zeigen auf 116 000 Quadratmetern ihre Produkte und Leistungen.37 deutsche und internationale Automarken bieten dem Besucher einen Überblick über die Modellpaletten.Mit 33 angekündigten Welt- und Deutschlandpremieren will die neuntägige Veranstaltung, deren Vorläufer vor genau 100 Jahren in Leipzig Premiere hatte, etwa 300 000 Besucher anziehen.Das ehrgeizige Ziel (Vorjahr 280 000 Besucher) werde auch im IAA-Jahr angestrebt, "weil jetzt das Frühjahr der beste Zeitpunkt für Kaufentscheidungen und zugleich Starttermin für zahlreiche neue Volumenmodelle ist", wie VDIK-Präsident Lange erklärte.Erstmals gezeigt werden unter anderem das Stufenheckmodell des neuen Astra, der neue BMW Dreier und der Ford Cougar sowie das neue Golf Cabrio oder das CLK-Cabrio von Mercedes.Auch die ausländischen Hersteller wie Chrysler, Suzuki, Fiat, Kia oder Skoda nutzen den ostdeutschen Messeplatz mittlerweile selbstverständlich als Ort, an dem Deutschlandpremieren gezeigt werden.Ähnliches gilt für die Osteuropäer, die nach der Wende in der Versenkung verschwanden.So verkaufte Lada - 1990 in den neuen Bundesländern noch mit einem Marktanteil von rund drei Prozent sichtbar - 1997 in ganz Deutschland nur noch 1400 Fahrzeuge.Mit neuen Modellen wollen nun die Russen, wie auch ein rumänischer Hersteller über Leipzig wieder einen Neueinstieg wagen. Vorsichtig prognostizierte Lange die Aussichten im Nutzfahrzeugsektor, wo im Jahresschnitt mit einer eher stagnierenden Nachfrage zu rechnen sei.Allerdings habe auch hier das Frühjahr verheißungsvoll mit einem Nachfrageschub von 31 Prozent bei den Einheiten ab 16 Tonnen begonnen.Allerdings bemängelte Lange die aufgrund des Wettbewerbs im Lkw-Segment weiter gesunkenen Gewinnmargen.Am Rande der Automobilmesse sollen zahlreiche Fachveranstaltungen mit osteuropäischen Unternehmern und Politikern stattfinden.Der Markt in diesen Ländern, der bis zum Jahr 2006 ein Volumen von 2,9 Mill.Pkw jährlich erreichen soll, könne auf diese Weise "vom traditionellen Ost-West-Messeplatz aus vorbereitet werden", so Messegeschäftsführer Bildstein.

Zur Startseite