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Wirtschaft: Frühlingserwachen der Konjunktur

Endlich schlagen sich die Exporterfolge Deutschlands in Inlandsinvestitionen niederEinmal im Monat veröffentlicht der Tagesspiegel eine Konjunkturkolumne.Abgestimmt mit dem Handelsblatt, das Prognoseinstrumente für West- und Ostdeutschland entwickelt hat, werfen wir einen Blick auf die gesamtdeutsche Wirtschaftslage.

Endlich schlagen sich die Exporterfolge Deutschlands in Inlandsinvestitionen niederEinmal im Monat veröffentlicht der Tagesspiegel eine Konjunkturkolumne.Abgestimmt mit dem Handelsblatt, das Prognoseinstrumente für West- und Ostdeutschland entwickelt hat, werfen wir einen Blick auf die gesamtdeutsche Wirtschaftslage.Gute Nachrichten für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland: In Westdeutschland und - zum ersten Mal seit einem Vierteljahr - auch in Ostdeutschland hat die Konjunktur im April deutlich angezogen.Während sich die Erholung in Westdeutschland auf moderatem Niveau fortsetzt, ist im verarbeitenden Gewerbe Ostdeutschlands die Stimmung so gut wie nie zuvor.Endlich schlagen sich die Exporterfolge in Inlandsinvestitionen nieder.Das Handelsblatt-Konjunkturbarometer für Ostdeutschland hat im April um 8,1 Prozentpunkte zugelegt und liegt nun um 2,5 Prozentpunkte über dem Vorjahresstand.Bereits im Februar belebte sich die Nachfrage nach ostdeutschen Produkten im In- und Ausland stark.Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Nachfrage um 26 Prozentpunkte.Der Löwenanteil geht allerdings auf eine einzige Rechnung - den Großauftrag für den Bau der Expo-S-Bahn über rund 240 Mill.DM an das Konsortium der Schienenfahrzeughersteller Adtranz, Deutsche Waggonbau AG und Siemens AG.Unabhängig davon aber ist die Kapazitätsauslastung der ostdeutschen Industrie im März deutlich angestiegen: Mit 81 Prozent erreichte sie ihr bisher höchstes Niveau seit 1995.Selbst das Baugewerbe, bisher die Kellerbranche in der ostdeutschen Konjunktur, ist etwas zuversichtlich: Die Auftragseingänge stiegen gegenüber Januar saisonbereinigt um 13 Prozentpunkte - jedoch scheint der größte Nachfrager der Staat zu sein.Der Hauptteil des Zuwachses stammt aus dem Straßenbau.Sorgen macht in Ostdeutschland immer noch die Nachfrage nach Verbrauchsgütern.Hier stagniert die Entwicklung seit nunmehr fast einem Jahr.Doch es mehren sich die Anzeichen, daß der Tiefpunkt erreicht ist.So verbessert sich das Geschäftsklima, welches das Münchner ifo-Institut für Wirtschaftsforschung in Umfragen bestimmt, auch im ostdeutschen Einzelhandel langsam aber sicher.Zwar ist die Mehrzahl der befragten Einzelhändler immer noch skeptisch.Doch in der Hoffnung, daß der Beschäftigungsabbau in der Industrie der neuen Länder gestoppt ist, atmet auch der Handel wieder auf.Überdies meldet das Ifo-Institut, daß zwar immer noch 23 Prozent der befragten Unternehmen glauben, in den kommenden Monaten Beschäftigte entlassen zu müssen.Doch dieser Zahl stehen erstmals 18 Prozent gegenüber, die einstellen wollen.In Westdeutschland fährt die Konjunktur weiter auf ruhigem Erholungskurs.Der Handelsblatt-Frühindikator hält mit 2,6 Prozentpunkten das Niveau des Vormonats.Bei leicht nachgebender Auslandsnachfrage zieht nun allerdings die Nachfrage aus dem Inland an.Zudem hat die Kapazitätsauslastung mit über 85 Prozent jetzt ein Niveau erreicht, bei dem viele Betriebe über Erweiterungsinvestitionen entscheiden müssen.Selbst im westdeutschen Baugewerbe und im Einzelhandel nimmt die Hoffnung zu.Im Februar belebte sich die Nachfrage auf dem Bau im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozentpunkte und der Einzelhandelsumsatz übertraf die Durchschnittswerte der beiden letzten Quartale des Jahres 1997.

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