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Ex-Verbraucherschutzministerin Renate Künast fordert Konsequenzen aus der Katastrophe.

© imago/Jens Jeske

Fünf Jahre nach Rana Plaza: Renate Künast fordert verbindliche Rückverfolgbarkeit für Textilien

Textilhersteller müssen darlegen, woher die Kleidung kommt und wie sie hergestellt worden ist, fordert die Ex-Verbraucherministerin.

Fünf Jahre nach dem Einsturz einer Textilfabrik in Rana Plaza fordert Ex-Verbraucherschutzministerin Renate Künast verbindliche Vorschriften für die Rückverfolgbarkeit von Kleidung. Auf EU-Ebene solle Pflicht werden, dass Anbieter von Textilien für die gesamte Liefer- und Produktionskette digital darstellen müssen, was woher kommt, sagte die Grünen-Politikerin dem Tagesspiegel. "Sie haben konkrete Sorgfaltspflichten, sie müssen klarstellen, dass sie für jeden Produktions- oder Transportschritt bestimmte rechtliche Mindestanforderungen an die Beauftragten stellen", betonte Künast. Die Grünen-Politikerin kündigte an, demnächst einen Antrag für eine entsprechende EU-Transparenzrichtlinie einbringen zu wollen. Ein entsprechendes Vorhaben war jedoch vor zwei Jahren gescheitert. 

Künast räumte ein, dass sich nach dem Unglück, das zahlreiche Menschen das Leben gekostet hatte, die Sicherheitsstandards verbessert haben. "Man achtet jetzt auf Sicherheit, Feuerschutz, prüft die Statik der Fabriken. Und die Mitarbeiter sollen Chipkarten tragen, damit klar ist, dass keine Kinderarbeit stattfindet", betonte Künast. Bei diesen Mindeststandards hätten die großen Auftraggeber etwas verändert, auch weil sie die öffentlichen Debatten fürchten. Problematisch sei aber weiterhin die Bezahlung der Textilarbeiter. Der Lohn reiche gerade einmal, um in Slums zu leben. "Das ist alles so gerade an der Überlebensgrenze."

Alexandra Duong

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