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Wirtschaft: Für die Italiener war die Zeit reif (Kommentar)

Die Automobilbranche wird übersichtlich, bald läßt sich die Zahl der Hersteller an zwei Händen abzählen. Es kommt nun, wie es kommen musste: Mit der schwächeren Autokonjunktur setzt sich das Fusionskarussel schneller wieder in Schwung.

Die Automobilbranche wird übersichtlich, bald läßt sich die Zahl der Hersteller an zwei Händen abzählen. Es kommt nun, wie es kommen musste: Mit der schwächeren Autokonjunktur setzt sich das Fusionskarussel schneller wieder in Schwung. Denn jetzt müssen sich die Hilfsbedürftigen outen, jetzt sinken die Preise für Übernahmen und Allianzen. Zum Beispiel Fiat. Die Italiener haben im vergangenen Jahr mit Autos keine Lira verdient. Im Gegenteil, es gab rote Zahlen. Und Besserung ist nicht in Sicht. Auch deshalb nicht, weil Fiat sich zu lange auf dem Heimatmarkt ausgeruht hat. Doch die Formel "zu Hause stark, auf den Exportmärken schwach" gilt schon lange nicht mehr: In Italien ist der Marktanteil der Turiner von ehemals 60 auf rund 40 Prozent gefallen. Inbesondere Renault und Peugeot wurden immer erfolgreicher. Harter Wettbewerb und magere Margen - für Fiat war die Zeit reif. Es ist absehbar, dass in den kommenden Jahren mit Autos nicht viel Geld verdient wird, gleichzeitig jedoch sind erhebliche Investitionen für neue Modelle erforderlich. Unterm großen General-Motors-Dach ist das für Fiat möglich. Allerdings ist kaum zu erkennen, wie Fiat und die GM-Tochter Opel zusammenpassen; beide Unternehmen überschneiden sich in manchen Marktsegmenten und dürften sich wechselseitig die Kunden abjagen. Oder es gibt "Bereinigungen" bei Produkten und Produktionsstätten: Das eine Unternehmen baut Kleinwagen, das andere Mittelklassautos. Wie auch immer: Angesichts der Überkapazitäten in Europa, dürften bald die ersten Opel und/oder Fiat-Fabriken zur Disposition stehen.

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