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Im vergangenen Jahr gab Martin Kannegiesser die Führung des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall ab.

© dpa

Für zehn Millionen Euro: Kannegiesser wäscht Spiele von Sotschi rein

Die Firma des ehemaligen Gesamtmetall-Präsidenten Martin Kannegiesser ist Weltmarktführer bei Wäschereitechnik. Am Donnerstag besiegelt er in Berlin einen Großauftrag mit russischen Partnern.

Wie die Zeit vergeht. Schon 1980, bei den Sommerspielen in Moskau, haben Maschinen aus der deutschen Provinz die Wäsche gewaschen. Jetzt also wieder: Am russischen Badeort Sotschi, wo im Februar 2014 die Olympischen Winterspiele stattfinden, baut die Firma Kannegiesser aus Vlotho bei Bielefeld für zehn Millionen Euro eine ganze Waschstraße. Die kann täglich bis zu 100 Tonnen Textilien waschen, trocknen, mangeln, falten und sortieren – genug Waschkraft für rund 25 000 Hotelgäste.

Die Firma des ehemaligen Präsidenten des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, ist Weltmarktführer bei Wäschereitechnik. „Wir sind inzwischen mehr Anlagenbauer als Maschinenlieferant“, sagt Kannegiesser, der auch schon 1980 die Geschäfte seiner Firma führte. Statt einer Waschmaschine und eines Trockners liefere er eine komplette Fabrik, Wartung und Service inklusive. Ein Umsatz von zehn Millionen ist für den Mittelständler schon ein ziemliches Pfund, deshalb macht Kannegiesser aus der Vertragsunterzeichnung auch ein kleines Ereignis: Am morgigen Donnerstag wird er mit seinen russischen Partnern in einem Berliner Hotel den Vertrag unterschreiben.

Mit den Russen, einem privaten Textildienstleister, arbeitet der 71-jährige Kannegiesser schon länger zusammen, und zwar bei der Pflege der Wäsche für Hotels und die russische Eisenbahn. Auch der Betrieb in Sotschi soll nach den Olympischen Spielen für diese Zwecke genutzt werden. „Wir kommen gut miteinander aus“, sagt Kannegiesser über seine Partner.

Ähnliche Auftragsvolumina wie jetzt mit den Russen hat Kannegiesser bislang nur im arabischen Raum (bei Flughäfen) oder Italien (Berufskleidung) an Land gezogen. Insgesamt ist der kleine Weltmarktführer aus Vlotho in 49 Ländern mit Vertriebsstationen präsent. Produziert wird die Wäschetechnik an diversen Standorten: Die Waschmaschinen für Sotschi stammen aus Niedersachsen, die Mangelanlage aus dem Erzgebirge und die Automatisierungstechnik aus dem Heimatstandort in Vlotho.

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