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Tengelmann-Chef Haub droht mit dem Aus für die defizitäre Supermarktkette Kaiser's.

© Oliver Berg/dpa

Fusion mit Edeka: Spitzentreffen zur Zukunft von Kaiser's Tengelmann steht

Die Zeit drängt: Am Donnerstag soll Insidern zufolge eine Lösung für die bedrohte Supermarktkette Kaiser's Tengelmann gefunden werden.

Für die von der Zerschlagung bedrohte Supermarktkette Kaiser's Tengelmann soll in letzter Minute eine Lösung gesucht werden. Die Chefs von Tengelmann, Edeka und des Konkurrenten Rewe sollen am Donnerstagabend zu einem Gespräch zusammenkommen, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Rewe habe eine Einladung erhalten, Rewe-Chef Alain Caparros werde an dem Gespräch teilnehmen, sagte ein Rewe-Sprecher. Sprecher von Tengelmann und Edeka wollten sich nicht äußern.

Für die Kette wird die Zeit knapp: Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub hat für den Freitag eine Aufsichtsratssitzung anberaumt. Er hatte wegen des langen Tauziehens um die Fusion von Kaiser's Tengelmann mit dem Branchenprimus Edeka mehrfach mit einem Aus für seine defizitäre Supermarktkette gedroht. Insidern zufolge will Haub bei der Sitzung Pläne zur Schließung von Märkten vorlegen, allein in Nordrhein-Westfalen seien rund 3000 der rund 4000 Arbeitsplätze bedroht. Die Gewerkschaft Verdi hatte sich um die Vermittlung des Spitzentreffens bemüht.

Edeka und Haub hatten die Fusionspläne vor knapp zwei Jahren besiegelt. Doch die Umsetzung steht auf der Kippe. Das Kartellamt legte sein Veto gegen die Übernahme ein, im März hebelte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel dieses nach langer Prüfung aus. Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf hatte die sogenannte Ministererlaubnis dann aber auf Eis gelegt. Die Düsseldorfer Richter hegen den Verdacht, dass Gabriel es in dem Ministererlaubnis-Verfahren an der nötigen Neutralität fehlen ließ. Edeka, Tengelmann und Gabriel gehen nun vor dem Bundesgerichtshof (BGH) gegen das OLG vor. Der BGH will Mitte November entscheiden. Haub geht Insidern zufolge indes die Geduld aus. (Reuters)

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