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Wirtschaft: Fusion von DekaBank und DGZ perfekt

FRANKFURT (MAIN) (ro).Für das deutsche Sparkassenwesen soll sie zu einem "Quantensprung" werden.

FRANKFURT (MAIN) (ro).Für das deutsche Sparkassenwesen soll sie zu einem "Quantensprung" werden.Die Fusion der Deutschen Girozentrale (DGZ) mit der für das Investmentgeschäft der Sparkassen zuständigen DekaBank zur neuen DGZ-DekaBank "bedeutet für die Sparkassen-Finanzgruppe einen kraftvollen Eintritt in den Zukunftsmarkt Investmentsparen", betont Dietrich Hoppenstedt, der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV).Daß das neue "starke Institut", das am 1.Januar seine Arbeit aufnimmt, von den Landesbanken als unliebsamer Konkurrent betrachtet wird und für Streit in der Sparkassen-Organisation führt, glaubt Hoppenstedt nicht.Alle Beteiligten zögen an einem Strang, betonte er am Freitag in Frankfurt (Main).

Aktionäre der neuen Bank sind je zur Hälfte die Landesbanken und die Sparkassen, vertreten durch den DSGV.Mit einem Fondsvolumen von derzeit 165 Mrd.DM rückt die DGZ-DekaBank hierzulande zur zweitgrößten Investmentgesellschaft auf, nach der Deutsche Bank-Tochter DWS.Diese Position soll jetzt konsequent ausgebaut werden, vor allem mit Blick auf Europa.Durch die Fusion mit der DGZ erhält die DekaBank die dafür notwendige Kapitalbasis.Der Eigenkapitalrahmen der neuen Bank liegt mit über drei Mrd.DM sechs Mal so hoch wie bei der DekaBank allein.Noch gibt es allerdings keine konkreten Pläne für die Expansion.Klar ist aber, daß dies nicht nur mit dem Aufbau eigener Ableger geschehen kann.Auch Übernahmen sind angedacht, um den Vetrieb und die Fondspalette auszubauen, auch außerhalb des Sparkassenbereiches.

Hoppenstedt betrachtet die von seinem Vorgänger Horst Köhler initiierte Fusion als wichtige Ergänzung von zwei bisher selbständigen Finanzinstituten.Es gäbe keine Überschneidung von Geschäftsfeldern.Aus mehreren Gründen sei es "eine Fusion der besonderen Art": Sie sei keine Gigantomanie, sondern eine organisatorische, überschaubare Bündelung von Kräften, es werde kein Geschäftsfeld aufgegeben, es gebe keine radikalen Schnitte."Anders als andere Fusionen geht diese Zusammenführung mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze einher, nicht mit deren Abbau", sagte Hoppenstedt.1999 will die DGZ-DekaBank rund 300 neue Mitarbeiter einstellen und ihren Personalbestand auf 2000 ausbauen.Die Bilanzsumme des neuen Geldhauses wird bei etwa 115 Mrd.DM liegen; davon werden 114 Mrd.DM von der DGZ gestellt, während die DekaBank nur rund 900 Mill.DM beisteuert.Während die DGZ bis Ende Oktober 1998 ihr Betriebsergebnis vor Risikovorsorge mit 413 Mill.DM nahezu konstant hielt, konnte die DekaBank ihren Jahresüberschuß um rund zehn Prozent auf etwa 210 Mill.DM erhöhen.Sie ist damit die erste deutsche Investmentgesellschaft überhaupt, die Ertragszahlen nennt.

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