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Wie gewohnt: Für Kunden von O2 oder Base ändert sich zunächst nichts.

© picture alliance / dpa

Fusion von O2 und E-Plus: Telefónica streicht 1600 Stellen

Die Fusion von O2 und E-Plus hat Folgen für die Mitarbeiter. Das Unternehmen will sparen.

Berlin - Die Übernahme ist abgeschlossen. Nun geht das Management daran, aus Telefónica-O2 und E-Plus ein Unternehmen zu machen. Bereits im vergangenen Jahr, als der Zusammenschluss der beiden Netzbetreiber beschlossen wurde, kündigte Telefónica an, durch die Fusion bis zum Jahr 2018 fünf Milliarden Euro sparen zu wollen. Das hat schwerwiegende Konsequenzen für die Belegschaft: Von den 9100 Vollzeitstellen in Deutschland sollen in den kommenden drei Jahren 1600 Stellen abgebaut werden, kündigte das Unternehmen am Freitag an. Es gehe dabei insbesondere um die Streichung von Doppelfunktionen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen dabei soweit möglich vermieden werden.

Die Gewerkschaft Verdi befürchtet weitere erhebliche Einschnitte im Vertrieb und im Kundenservice und warnt vor dem Verlust wichtiger Kernkompetenzen im fusionierten Unternehmen. Das Management stehe unter Druck, die versprochenen Einsparungen zu liefern und „droht in Aktionismus mit umfangreichem Abbau und Verlagerung von Arbeitsplätzen zu verfallen“, kritisierte Verdi. E-Plus und O2 haben zusammen 47 Millionen Kunden und sind damit Marktführer vor T-Mobile und Vodafone. „Diese extrem schlanken Personalstrukturen, die das Management anstrebt, werden Arbeitsbelastung und Leistungsdruck bei den Beschäftigten drastisch erhöhen“, warnt Verdi-Fachgruppenleiter Peter Praikow.

Einsparpotenzial sieht das Unternehmen vor allem da, wo nach der Fusion Positionen doppelt besetzt sind, aber auch durch die Digitalisierung, mit der viele Aufgaben überflüssig werden. Zugleich muss die gesamte Branche massiv in die Netzinfrastruktur investieren. „Beide Fusionspartner werden vom geplanten Stellenabbau gleichermaßen betroffen sein“, teilte Telefónica mit. Dabei sollen der E-Plus-Standort Düsseldorf (1000 Mitarbeiter) neben dem O2-Hauptsitz München (2600 Mitarbeiter) und Hamburg (700 Mitarbeiter) als wesentliche Standorte für das Festnetzgeschäft erhalten bleiben.

In Berlin und Brandenburg arbeiten insgesamt 1200 Mitarbeiter für das fusionierte Unternehmen – unter anderem in den beiden Callcentern in Potsdam und Berlin. Inwieweit die Mitarbeiter in der Region vom Arbeitsplatzabbau betroffen sein werden, könne derzeit noch nicht gesagt werden, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Gespräche mit dem Betriebsrat beginnen nun.

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