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Wirtschaft: Fusionen als Risiko

Spätfolgen der Übernahmewelle bedrohen Gewinne

Düsseldorf - Die bei der jüngsten Übernahmewelle gezahlten Milliardensummen werden für deutsche Firmen nachträglich zum immer größeren Gewinnrisiko. In den Bilanzen führender Konzerne schlummern mittlerweile Werte in Höhe von 152 Milliarden Euro, die optimistische Zukunftsannahmen widerspiegeln, nicht aber den Zeitwert der Übernahmeobjekte. Zwei Jahre zuvor lag der Wert bei 117 Milliarden, ergaben Berechnungen des „Handelsblatts“, das 124 börsennotierte Firmen untersucht hat.

Damit wächst auch das Risiko, dass Firmen gigantische Wertkorrekturen zulasten des Gewinns vornehmen, falls die Fusion weniger erfolgreich ist als geplant. So trägt die Telekom mit fast 21 Milliarden Euro an den Folgen der Vergangenheit. Aber auch bei Energiekonzernen wie Eon (15 Milliarden) oder RWE (zwölf Milliarden) ist die Einkaufstour der letzten Jahre ablesbar. Besonders hoch im Verhältnis zum Eigenkapital sind die Werte bei den Firmen Gfk, Fresenius und United Internet. Unter Beobachtung steht auch Continental. Der Reifenhersteller hat im Spätsommer für 11,4 Milliarden Euro von Siemens den Autozulieferer VDO gekauft. Vor allem bei Banken erwarten Experten wegen der Marktturbulenzen Abschreibungsbedarf. fo (HB)

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