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Fusionspläne: Kartellamt bremst Netto und Plus aus

Im Poker um den geplanten Zusammenschluss der beiden Discounter Plus und Netto macht das Bundeskartellamt strenge Auflagen: Sollte es zu einer Fusion kommen, muss Plus jeden achten Laden schließen. Zudem dürfen die beiden Ketten keine gemeinsame Einkaufspolitik betreiben.

Wie es aussieht, macht das Bundeskartellamt den Discountern Plus und Netto laut Zeitungsbericht einen Strich durch die Rechnung: Sollten die beiden Discount-Ketten fusionieren, muss Plus 370 seiner bundesweit 2900 Läden verkaufen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" am Donnerstag. Zudem dürften die Muttergesellschaften der Discounter - Edeka und Tengelmann nicht wie geplant gemeinsam einkaufen. Ein Edeka-Sprecher wollte die Angaben nicht kommentieren. Das Unternehmen sei weiterhin in Gesprächen mit dem Kartellamt. Auch eine Sprecherin von Tengelmann wollte keine Stellungnahme zu dem "laufenden Verfahren" geben.

Einwände habe die Behörde auch gegen die geplante Beteiligung von Tengelmann an einer gemeinsam mit Edeka betriebenen Gesellschaft in Höhe von 30 Prozent, schreibt die Zeitung. Noch hätten sich die beiden Lebensmittelhändler keine Meinung gebildet, ob sie auch unter diesen Bedingungen einen Zusammenschluss ihrer Discount-Töchter anstreben. Die Chancen, dass das Bündnis zustande kommt, stehen bei 60 bis 70 Prozent, heißt es laut "SZ" in informierten Kreisen. Mit 4000 Läden würden Plus und die Edeka-Tochter Netto in Deutschland über ein ähnlich dichtes Filialnetz verfügen wie Marktführer Aldi. Die Unternehmen müssen sich in den nächsten Tagen gegenüber dem Kartellamt erklären. Die Behörde will ihre Entscheidung spätestens am 20. Juni verkünden. (sgo/dpa/AFP)

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