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Wirtschaft: G-8-Minister uneins über Hedge-Fonds

Berlin - Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat die Erwartungen auf eine schnelle Einigung der G-8-Staaten bei der Regulierung von Hedge-Fonds gebremst. „Keiner hat je angekündigt, dass wir dieses Brett zu Ende gebohrt haben werden, auch in Heiligendamm nicht“, sagte Steinbrück beim Treffen der G-8-Finanzminister in Petzow bei Potsdam.

Berlin - Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat die Erwartungen auf eine schnelle Einigung der G-8-Staaten bei der Regulierung von Hedge-Fonds gebremst. „Keiner hat je angekündigt, dass wir dieses Brett zu Ende gebohrt haben werden, auch in Heiligendamm nicht“, sagte Steinbrück beim Treffen der G-8-Finanzminister in Petzow bei Potsdam.

Die Finanzminister wollen das Thema bei ihrem zweitägigen Treffen diskutieren und damit eine weitere Diskussion beim G-8-Gipfel der Staats- und Regierungschefs Anfang Juni in Heiligendamm vorbereiten. Einen konkreten Aktionsplan soll es aber auch dann noch nicht geben. Widerstand kommt vor allem aus Großbritannien und den USA.

Steinbrück berichtete am Freitag allerdings von positiven Rückmeldungen auf die deutsche Initiative für einen freiwilligen Verhaltenskodex der Hedge-Fonds. „Da ist ein Nerv getroffen worden“, sagte der Minister. Die Signale kämen nicht nur von den Notenbanken und aus der Finanzwirtschaft, sondern auch von den Hedge-Fonds selbst. In einem Interview mit der „Financial Times Deutschland“ hatte sich auch der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude-Trichet, für einen solchen Verhaltenskodex ausgesprochen. Er soll die Transparenz der oft riskanten Finanzgeschäfte erhöhen.

Bei dem Finanzministertreffen in Potsdam will die Bundesregierung zudem einen Aktionsplan für gute Regierungsführung in Afrika durchsetzen. Zu den Beratungen waren am Freitag auch die Finanzminister aus fünf afrikanischen Staaten nach Potsdam gekommen.

Ziel des Plans, den die Regierung in einem Arbeitspapier festgehalten hat, ist es, die steigenden Einnahmen aus Rohstoffverkäufen und Entwicklungshilfe in den afrikanischen Ländern zu nutzen, um Wachstum, Entwicklung und Armutsbekämpfung zu fördern. Eine gute Finanzpolitik sei etwa nötig, damit sich nach dem Schuldenerlass in den letzten Jahren nicht neue Schuldenberge aufbauten, sagte Steinbrück. Auch die Steuersysteme sollen gestärkt werden. Tsp

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