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Rechenzentrum von Ionos. Das Unternehmen wirbt schon mit einer Gaia-X konformen Cloud.

© Ionos

Gaia-X und Datenräume: Regierung steckt fast 200 Millionen in Cloudprojekt

Um das Cloudinfrastrukturprojekt Gaia-X mit Leben zu füllen, investiert das Bundeswirtschaftsministerium nun 190 Millionen Euro.

Das Bundeswirtschaftsministerium hat begonnen, das Cloudinfrastrukturprojekt Gaia-X in größerem Stil auch finanziell zu fördern. „Wir stellen knapp 190 Millionen Euro zur Verfügung, um Leuchtturmprojekte in allen Branchen auf Basis der Gaia-X Infrastruktur zu fördern“, sagt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. „So bringen wir Gaia-X in die praktische Anwendung.“

Im Rahmen des am Montag gestarteten Förderwettbewerbs „Innovative und praxisnahe Anwendungen und Datenräume im digitalen Ökosystem Gaia-X“ können einzelne Vorhaben mit jeweils 10 bis 15 Millionen Euro finanziert werden. Anbieter und Anwender sollen dabei Use Cases entwickeln und umzusetzen. „Dabei legen wir einen besonderen Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit in einer zunehmend datengetriebenen Wirtschaft zu sichern“, sagte Altmaier. 

Aufbau von Datenräumen wird gefördert

Zudem soll auch der Aufbau von Datenräumen gefördert werden, die auf der Gaia-X Infrastruktur aufsetzen. Bewerbungen mit Projektskizzen sind bis zum 7. Mai 2021 möglich. Die Fördermittel in Höhe von von insgesamt bis zu 186,8 Millionen Euro stammen aus dem Konjunkturpaket und stehen bis Ende 2024 zur Verfügung.

Das Projekt Gaia-X war auf dem Digitalgipfel im Herbst 2019 gestartet worden. In diesem Februar ist die offizielle Gründung einer Dachorganisation vollzogen worden. Die Gaia-X AISBL ist in Brüssel als internationaler gemeinnütziger Verein nach belgischem Recht registriert. Neben den 22 Gründungsmitgliedern haben sich seither mehr als 200 Unternehmen und Forschungsorganisationen um eine Mitgliedschaft in der Vereinigung beworben. Derzeit wird weiter an den technischen Standards für Gaia-X gearbeitet.

Gaia-X soll europäische Alternativen beim Cloud Computing stärken, erste Anbieter wie Plusserver oder das zu 1&1 gehörende Ionos werben bereits mit „Gaia-X konformen“ Cloudangeboten. Darüber hinaus soll der sichere Austausch von Daten zwischen Unternehmen und Organisationen vereinfacht werden.

Autonetzwerk Catena-X als erster Anwendungsfall

Eines der ersten konkreten Projekte dazu ist Catena-X. In dem Netzwerk haben sich BMW, Mercedes-Benz und Autozulieferer wie Bosch, Schaeffler oder ZF Friedrichshafen mit der SAP, Telekom oder BASF zusammengeschlossen. Ziel von Catena-X ist es, die Übertragung digitaler Informationen bei übergreifenden Themen zu standardisieren und so Daten über die ganze Wertschöpfungskette hinweg austauschen zu können. Daimler-Chef Ola Källenius bezeichnete das Projekt als „Chance, Standards für Datenströme zu schaffen“. 

So soll dadurch die Rückverfolgbarkeit von Teilen unternehmensübegreifend vereinfacht werden. Die Autobauer erhoffen sich davon Verbesserungen im Lieferketten-Management und bei Rückrufen. Zudem könnten neue Anforderungen aus dem Lieferkettengesetz so einfacher erfüllt werden.

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