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GAS: Woher es kommt, wer es verbraucht

Deutschland bezieht etwa 37 Prozent seiner Gasimporte aus Russland – deutlich mehr als aus jedem anderen Land. Zweitgrößtes Importland ist Norwegen, gefolgt von den Niederlanden.

Deutschland bezieht etwa 37 Prozent seiner Gasimporte aus Russland – deutlich mehr als aus jedem anderen Land. Zweitgrößtes Importland ist Norwegen, gefolgt von den Niederlanden. Kein großes europäisches Industrieland ist annähernd so abhängig von russischem Gas wie die Bundesrepublik. Die meisten Staaten Osteuropas beziehen allerdings noch mehr Gas aus Russland. Gefördert wird es meist in Sibirien. Es kommt in zwei großen Pipelines nach Deutschland: Eine führt im Norden über Weißrussland und Polen, die andere über die Ukraine und Tschechien.

Hierzulande wird jede zweite Wohnung mit Erdgas beheizt. Die Tendenz ist steigend, weil Erdgas im Vergleich zu Heizöl oder Kohle weniger klimaschädlich ist. Rund 45 Prozent des Erdgases geht an Privatverbraucher. Noch einmal so viel geht an Industriekunden, der Rest wird in der Stromerzeugung gebraucht.

Deutschland ist schon lange von russischem Gas abhängig. Die ersten Lieferungen vereinbarten Bonn und Moskau bereits im Jahr 1973 – mitten im Kalten Krieg. Trotz der weltpolitischen Konstellation kam es bis 1990 nie zu Problemen bei der Lieferung. Erst beim ersten russisch-ukrainischen Gasstreit zum Jahreswechsel 2005/2006 drosselte Russland erstmals die Gaslieferungen. Um unabhängiger zu werden, setzen Importeure auch auf Flüssiggas, das per Schiff geliefert wird.

Viele Versorger haben für Juli und August Gaspreissenkungen angekündigt. Eon will die Preise zum 1. Oktober senken. Branchenexperten rechnen jedoch schon bald mit einer Trendwende. Nach Angaben des Internetportals Verivox könnten die Preise zum Jahreswechsel wieder zwischen fünf und zehn Prozent steigen, wenn die Ölpreise auf dem derzeitigen Niveau stabil bleiben. AFP/dpa

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