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Wirtschaft: Gasag startet Verkauf von Mini-Kraftwerken

Gaskunden können damit auch Strom produzieren

Berlin - Nach jahrelanger Planung und mit mehreren Monaten Verspätung hat der Berliner Gasversorger Gasag am Dienstag offiziell den Verkauf von Blockheizkraftwerken für den Privatgebrauch gestartet. Mit diesen sogenannten Mikro-KWK-Anlagen können Kunden wie gewohnt mit Gas heizen, zugleich aber Strom produzieren. „Das ist ein großer Tag für die dezentrale Stromversorgung in Deutschland“, sagte Gasag-Vertriebsvorstand Andreas Prohl in Berlin.

Vor allem aber war es ein großer Tag für die Gasag. Denn von dem Vertriebserfolg dieser Anlagen dürfte maßgeblich abhängen, ob dem Berliner Unternehmen der Wandel von einem konventionellen Gasversorger hin zum modernen Energiedienstleiter gelingt. Vorsichtshalber definierte die Gasag zunächst recht bescheidene Ziele: 500 Geräte sollen bis Ende 2010 verkauft werden. 2015 sollen es rund 8000 Anlagen pro Jahr sein.

Gestern unterzeichnete Prohl entsprechende Lieferverträge mit Vertretern des spanischen Industriekonzerns Mondragon und der Meridian Energy, dem führenden Energieversorger Neuseelands. Mondragon und Meridian betreiben gemeinsam das Unternehmen EHE mit Sitz im spanischen Baskenland. Dort werden die kleinen Kraftwerke unter dem Namen „Whispergen“ (Flüstergenerator) auch produziert. Die Gasag übernimmt den Vertrieb der Anlagen im Berliner Raum.

Die Gasag verkauft das Gerät, das so groß ist wie eine Waschmaschine, über ihre Tochter DSE. Rund 17 000 Euro zahlt ein Kunde für ein Komplettpaket mit der Anlage, Speicher, Beratung und Anschluss. Binnen zehn Jahren sollen sich die Kosten amortisiert haben. Die Gasag hat dabei vor allem Besitzer von Ein- bis Zwei-Familienhäusern im Blick, die eine Alternative zu regenerativen Solaranlagen oder Erdwärmepumpen suchen, deren Einbau ebenfalls staatlich gefördert wird. Kevin P. Hoffmann

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