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Wirtschaft: Gasag-Verkauf vollendet

Feierliche Unterzeichnung der Schlußurkunde im Hotel Adlon BERLIN (dw).Berlins Energiewirtschaft ist vollständig privatisiert.

Feierliche Unterzeichnung der Schlußurkunde im Hotel Adlon BERLIN (dw).Berlins Energiewirtschaft ist vollständig privatisiert.Mit der symbolischen Übergabe zweier Gasag-Aktien an die Vorstandsvorsitzenden von Gaz de France und Bewag, Pierre Gadonneix und Dietmar Winje, schloß Berlins Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing am Dienstag das Privatisierungsverfahren formell ab.Berlins Regierender Bürgemeister Eberhard Diepgen dankte bei der Feierstunde im Hotel Adlon dem neuen Gasag-Hauptaktionär für das Engagement: "Ich will Sie einladen, sich in vielfältiger Weise am Standort Berlin zu beteiligen." Nach der Veräußerung des 51,2prozentigen Aktienpaketes des Landes Berlin für rund 1,4 Mrd.DM ist die Gaz de France mit 38,16 Prozent an der Gasag beteiligt, die Bewag mit 24,99 Prozent.Weitere Anteile besitzen die Energiekonzerne Veba, Ruhrgas und RWE.Fugmann-Heesing betonte, die vollständige Privatisierung der städtischen Energieversorgung sei "ein einmaliger Vorgang in der Bundesrepublik Deutschland." Innerhalb eines halben Jahres habe man nunmehr die zweite bedeutende Transaktion erfolgreich abgeschlossen.Im September hatte das Land Berlin ihre Anteile an der Bewag verkauft.Die Finanzsenatorin meinte, daß "die primäre Motivation unserer Privatisierungspolitik nicht die Haushaltskonsolidierung ist." Vielmehr gelte es, wettbewerbstaugliche Wirtschaftsstrukturen zu schaffen.Ihr besonderer Dank galt dem Gaz de France-Chef Gadonneix.Er habe sich in vorbildlicher Weise zu den umwelt- und sozialpolitischen Zielen Berlins bekannt.Gemeinsam mit der Bewag will sich das Unternehmen etwa an einem Umweltfonds beteiligen, ein Tutorensystem für arbeitlose Jugendliche aufbauen und einen Hilfsfonds für zahlungsunfähige Gaskunden einrichten."Wir leben in einer Zeit, in der die großen Unternehmen ihre gesellschaftspolitische Funktion sehen und auch mit Taten fördern", sagte Fugmann-Heesing.Pierre Gadonneix sagte, die Beteiligung an der Gasag sei "eine große Ehre und zugleich eine Verantwortung, über deren Bedeutung ich mir bewußt bin." Gaz de France werde Gaspreis-Senkungen angehen und neues Know-how zur Verfügung stellen.Bewag-Chef Dietmar Winje bedankte sich bei der Finanzsenatorin "für das zum Teil unerbittliche aber sehr faire Verfahren." Es sei zu erwarten, daß die Gasag ihren Anteil am Berliner Wärmemarkt langfristig auf 60 Prozent verdoppelt.Ziel der Bewag sei "die Senkung der Gaspreise, um damit zu einer Kostenentlastung des Wirtschaftsstandortes Berlin beizutragen."

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