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Gasexplosion: BP wusste um schlechten Zustand der Raffinerie

Anderthalb Jahre nach der Explosion in einer texanischen Raffinerie mit 15 Toten hat ein US-Kontrollausschuss dem Energiekonzern BP mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen vorgeworfen.

Washington - Die Unternehmensleitung sei bereits im März 2005 über die Instandhaltungsprobleme und die Notwendigkeit von Investitionen informiert gewesen, habe aber unzureichend reagiert, heißt es in dem Bericht des US-Komitees für die Sicherheit chemischer Anlagen (CSB). Der Konzern habe in der Raffinerie in Texas City zwar Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsabläufe und zur Verringerung des Verletzungsrisikos getroffen. Gleichzeitig seien aber "gefährliche und veraltete" Anlagen in Betrieb geblieben und nicht akzeptable Wartungsfehler in Kauf genommen worden.

Bei der Großexplosion in der Raffinerie waren 15 Menschen getötet und 180 weitere verletzt worden. Das Komitee will seinen Abschlussbericht zu den Unglücksursachen spätestens im März kommenden Jahres vorlegen. Bisherigen Erkenntnissen zufolge wurde die Explosion durch eine veraltete Anlage ausgelöst. Der britische Konzern zahlte nach dem Unglück insgesamt rund 700 Millionen Dollar Entschädigungen an die Angehörigen der Opfer, zudem musste er wegen der entstandenen Umweltverschmutzung eine Strafe von 21,3 Millionen Dollar an die US-Behörden entrichten.

BP ist in den USA auch wegen anderer Umweltschäden unter Druck: Im September strömten aus einer Leitung in Kalifornien mehr als 150.000 Liter bereits verarbeiteten Öls aus, in Alaska wird das Unternehmen für zwei Öllecks verantwortlich gemacht. (tso/AFP)

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