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Gasstreit: Tschechien: Russland zu neuen Verhandlungen bereit

Russland ist nach Ansicht der tschechischen Ratspräsidentschaft bereit, im Konflikt um Erdgas wieder mit der Regierung in Kiew zu verhandeln. Die EU wolle sich aber auf keine Seite schlagen, hieß es weiter.

Russland und die Ukraine sind nach Angaben der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft zu neuen Gesprächen zur Beilegung ihres Gasstreits bereit. Die "einzige Lösung" der Krise sei eine direkte Rückkehr an den Verhandlungstisch, sagte Tschechiens Industrieminister Martin Riman nach einem Treffen mit dem Vize-Chef des russischen Energielieferanten Gazprom, Alexander Medwedew, in Berlin. "Die russische Seite ist bereit, diesen Schritt zu machen. Wir sind es auch. Und nach den Gesprächen in Kiew denke ich, dass die ukrainische Seite auch bereit ist", fuhr Riman fort. Die EU-Delegation hatte sich vor ihrer Ankunft in Berlin mit ukrainischen Vertretern in Kiew getroffen.

Die EU sei nicht in der Position, darüber zu urteilen, welche der beiden Streitparteien im Recht sei, fuhr Riman fort. Aber sie wisse, dass sie es sich nicht leisten können, dass Kunden in Europa auf ihre Gaslieferungen warten müssten. Der aktuelle Streit zwischen der Ukraine und Russland um die Lieferbedingungen für russisches Gas beeinträchtigt derzeit auch die Lieferungen nach Westeuropa. Viele europäische Staaten hatten am Dienstag plötzliche Versorgungsausfälle gemeldet.

Russland will mit seinen europäischen Partnern am kommenden Donnerstag in Brüssel über die Energieversorgung sprechen. Dies teilte Gazprom-Chef Alexej Miller bei einem Treffen mit Regierungschef Wladimir Putin in Moskau mit, wie der Fernsehsender Westi 24 berichtete. Zugleich beschuldigte Miller die Ukraine, "fast 15 Prozent" des russischen Gases, das durch die Leitungen des Landes nach Europa geleitet werde, zu stehlen. Russland hatte am 1. Januar seine Gaslieferungen an die Ukraine wegen des Streits gestoppt. (jvo/AFP)

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