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Gebremstes Wachstum: Konjunkturdelle kommt beim Maschinenbau an

Deutschlands Vorzeigebranche, der Maschinenbau, verliert an Schwung. Zwar darf man sich immer noch über ein gestiegene Auslandsnachfrage von mehr als zehn Prozent freuen, im Inland reichte es aber nur noch für ein Prozent. Trotzdem wird 2007 ein Rekordjahr.

Der deutsche Maschinenbau bekommt den nachlassenden Wirtschaftsaufschwung bereits zu spüren. Nach monatelang kräftigen Zuwächsen bei den Auftragseingängen hat sich die Dynamik im September abgeschwächt. Die deutsche Schlüsselindustrie verbuchte real sieben Prozent mehr Aufträge als im Vorjahr, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit. "Erstmals nach 15 Monaten ist der Bestelleingang nur noch einstellig gewachsen", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Die Auslandsnachfrage legte deutlich um zehn Prozent zu, verlor aber gegenüber August etwas an Boden. Das Inlandsgeschäft legte nur noch marginal um ein Prozent zu.

Im Inland hätten viele Unternehmen ihren Nachholbedarf gedeckt und es gebe kaum noch vorgezogene Aufträge, um die zum Jahresende auslaufenden Steuervorteile noch zu genießen, berichtete der VDMA. Im Jahr 2008 rechnet der Verband mit einer weiteren Abkühlung. Als Bremsfaktoren nennen die Maschinenbauer den starken Euro, die hohen Ölpreise und die Verteuerung von Rohstoffen. "Der Aufwärtstrend ist aber weiterhin intakt", sagte Wiechers. Insbesondere die Nachfrage aus dem Ausland kurbele den Maschinenbau an.

Rekordjahr 2007

Die Branche steuert weiterhin auf ein Rekordjahr 2007 zu. Von Januar bis September verzeichneten die Unternehmen 16 Prozent mehr Bestellungen als im Vorjahr. Das Inland trug mit plus 13 Prozent fast eben so viel bei wie das Ausland mit 18 Prozent. Die Produktion soll im Gesamtjahr um 11 Prozent wachsen - das wäre das erste zweistellige Plus seit 1969.

Im nächsten Jahr wird das Wachstum laut VDMA-Prognose mit gebremster Kraft weitergehen. Der Verband erwartet dann nur noch fünf Prozent mehr Produktion. Seit 2003 hat die deutsche Schlüsselbranche insgesamt 32 Prozent Produktionswachstum verbucht, das war so viel wie zuletzt Ende der 60er Jahre. "Wir knüpfen an die glorreichen Wachstumsphasen in den 60er Jahren an."

Der Maschinen- und Nutzfahrzeugebauer MAN profitierte weiter vom anhaltenden Lastwagen-Boom. Im dritten Quartal stieg der Umsatz gegenüber Vorjahr um 12 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Der operative Gewinn legte um mehr als ein Drittel auf 378 Millionen Euro zu. Das Münchner Unternehmen hob seinen Ausblick fürs Gesamtjahr an und erwartet mit 15 Milliarden Euro Umsatz ein Plus von 15 Prozent. (mit dpa)

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