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Wirtschaft: Gefährliches Spielzeug

US-Hersteller Mattel ruft bleihaltige Autos zurück

Berlin - Der Barbie-Puppen-Hersteller Mattel hat das zweite Mal innerhalb von vierzehn Tagen Kinderspielzeuge wegen Sicherheitsproblemen zurückgerufen. Weltweit seien mehr als 18 Millionen Produkte betroffen, darunter auch welche in Deutschland, teilten die US-Verbraucherschutzbehörde und Mattel am Dienstag mit. Unter anderem handele es sich um etwa 436 000 „Cars Sarge“-Spielzeugautos aus der Pixar-Reihe, 4000 davon in Deutschland. Der Autolack könne giftiges Blei enthalten, hieß es. Zudem sind rund eine Million Magnetspielzeuge in Deutschland betroffen, wie Polly Pocket, Doggie Day Care und die Barbie-Puppe vom Typ Tanner. Die Magnete könnten von Kindern verschluckt werden, hieß es. Alle beanstandeten Produkte sollen in China gefertigt worden sein. Erst Anfang August hatte Mattel weltweit etwa 1,5 Millionen Spielzeuge eines ebenfalls chinesischen Lieferanten zurückgerufen. Der Chef dieser Firma hat inzwischen Selbstmord begangen.

Laut dem EU-Schnellwarnsystem Rapex haben gefährliche Konsumgüter in den vergangenen Jahren insgesamt stark zugenommen. So wurden im ersten Halbjahr 2007 auf der Internetseite des Warnsystems 713 Produkte gemeldet. Im ganzen Jahr 2001 hatte Rapex nur vor 76 Artikeln gewarnt. „Rund die Hälfte der als gefährlich gemeldeten Produkte aus dem europäischen Frühwarnsystem stammen aus Asien“, erklärte Sylvia Maurer vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv).

Besonders häufig seien Spielwaren und Elektrogeräte betroffen, sagte Maurer. Sie empfiehlt daher beim Kauf von Produkten, auf das GS-Zeichen zu achten. GS steht für „geprüfte Sicherheit“ und zeigt, dass der Hersteller das Produkt einer freiwilligen Sicherheitsprüfung unterzogen hat. Anders ist das beim CE-Zeichen, das der Hersteller selbst aufbringen kann und sich daher nicht als Unterscheidungsmerkmal eigne. Hans-Peter Brix von der Stiftung Warentest rät, bei Spielwaren darauf zu achten, ob sie einen stechenden Geruch haben. Dies könne auf schädliche Rückstände hindeuten.

Ebenfalls am Dienstag rief die US-Lebensmittelbehörde FDA eine an Hotelketten ausgelieferte Zahnpasta aus China zurück, die Spuren von Frostschutzmittel enthält. Vertrieben wird sie von Gilchrist & Soames, zu dessen Kunden Hotels in der ganzen Welt gehören, darunter auch welche in Deutschland. rtr/koh

Die wöchentlich veröffentlichten Rapex-Listen von gefährlichen Produkten finden Sie im Internet unter:

ec.europa.eu/consumers/dyna/

rapex/rapex_archives_de.cfm

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