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Wirtschaft: Geld für die Weiterbildung Zuschüsse gibt es nur

nach einer Beratung

Es gibt viele finanzielle Förderungen, die man für berufliche Weiterbildungen beantragen kann. Allerdings werden die vom Staat nur dann gefördert, wenn sie noch nicht gebucht worden sind. „Viele belegen einen Kurs und versuchen danach, Unterstützung dafür zu kriegen“, sagt Nina Gerstenberg von der Stiftung Warentest in Berlin. Das sei dann aber nicht mehr möglich, erläuterte Gerstenberg. Ihr Tipp: Berufstätige sollten sich immer gründlich beraten lassen, bevor sie sich für eine Fortbildung entscheiden.

Beratungen bieten unter anderem Industrie- und Handelskammern, Volkshochschulen und Arbeitsagenturen an. „In unseren Tests haben die Beratungen der Arbeitsagentur oft ziemlich schlecht abgeschnitten“, gab Gerstenberg zu bedenken. Besser berieten zum Beispiel kommunale Einrichtungen wie Frauenberatungsstellen. Eine Beratung ist aber auch deshalb sinnvoll, weil in den vergangenen Jahren viele neue Fördermöglichkeiten entstanden sind. Und nicht jeder Arbeitnehmer weiß, wo er wie viel Unterstützung bekommen kann. Außerdem beteiligen sich nicht alle Arbeitgeber an den Weiterbildungen ihrer Mitarbeiter.

Eine Möglichkeit, sich eine Bildungsmaßnahme teilweise finanzieren zu lassen, ist die Bildungsprämie. Für Arbeitnehmer mit einem Jahresbruttoeinkommen von weniger als 25 600 Euro übernimmt der Staat mit dem sogenannten Prämiengutschein die Hälfte der Weiterbildungskosten. Maximal werden 500 Euro erstattet. „Die Prämiengutscheine sind ein echter Renner“, sagte Nina Gerstenberg von Stiftung Warentest.In diesem Jahr seien schon 40 000 Gutscheine vergeben worden. Eine vorherige Beratung ist bei der Bildungsprämie Pflicht, über Datenbänke im Internet kann man einsehen, wer berechtigt ist, einen zu beraten. Auch die Agenturen für Arbeit können bei der Suche nach Beratungsstellen weiterhelfen.

Eine andere Möglichkeit, sich fördern zu lassen, sind Aufstiegsstipendien. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, bietet der Staat Stipendien für junge Leute mit abgeschlossener Ausbildung an, die noch keinen Studienabschluss haben. Die Stipendien bekommt aber nicht jeder: Voraussetzung sind herausragende Leistungen in der Ausbildung. Je nach Stipendium erhalten Studenten bis zu 730 Euro Unterstützung pro Monat.

Auch über regionale Förderungen kann eine Weiterbildung finanziell unterstützt werden. Sogenannte Bildungs- oder Qualifizierungsschecks gibt es mittlerweile in Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Oft lassen sich diese Zuschüsse mit anderen Förderungen kombinieren. Die Programme funktionieren ähnlich wie die Bildungsprämie und richten sich oft an Angestellte kleinerer Firmen oder ältere Arbeitnehmer. Tobias Hanraths, dpa

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