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Geldanlage: Verbraucherministerin Aigner will unabhängige Finanzberatung stärken

Honorarberater sollen für mehr Transparenz und sinkende Preise sorgen.

Noch ist es nicht mehr als ein Thesenpapier, das Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner auf den Weg gebracht hat. Doch wenn sich die CSU-Politikerin mit ihren Forderungen durchsetzt, könnten Verbraucher bei ihren Finanzgeschäften künftig viel Geld sparen. 20 bis 25 Prozent Ersparnis bei Versicherungen seien drin, glaubt Hans-Peter Schwintowski. „Policen werden künftig nur dann noch gekauft, wenn sie preiswert und transparent sind“, sagte der Professor, der an der Berliner Humboldt-Uni Bürgerliches und Wirtschaftsrecht lehrt, am Montag in Berlin.

Für mehr Transparenz und sinkende Preise sollen Honorarberater sorgen. Diese arbeiten nicht auf Provisionsbasis, sondern bekommen für die Beratung eine Gebühr. Wie hoch diese ist, verhandeln Kunde und Berater individuell. Aigner will die Honorarberatung stärken – im Versicherungsbereich, bei Geldanlagen, bei der Darlehensvermittlung und beim Bausparen. Bei Versicherungen sollen Honorarberater die Kunden – wie heute – nicht nur beraten, sondern ihnen künftig die Produkte auch vermitteln können. Die Provisionen, die die Versicherer zahlen, sollen die Berater an die Kunden weitergeben. Damit das geht, müssen die Versicherungsunternehmen jedoch Auskunft über die Höhe der Provision geben.

Das wird den Versicherungsmarkt revolutionieren, glaubt Schwintowski. Endlich werde der Kunde erfahren, wie teuer eine Police wirklich ist. Auch Gitta Connemann, die für die CDU im Verbraucherausschuss des Bundestags sitzt, unterstützt den Vorstoß Aigners als „fehlenden Baustein“ beim Anlegerschutz. Bewegung gibt es zudem auf EU-Ebene. Die EU-Kommission wird demnächst einen Vorschlag für die Änderung der Finanzmarkt-Richtlinie machen. Thema: die unabhängige Anlageberatung stärken.

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