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Gemeinsame Sache: Das Handy als Geldbörse

Weltweit rüsten sich Handyhersteller, Netzbetreiber und Finanzdienstleister dafür, das Handy zur Geldbörse zu machen. Die Hoffnung auf einen neuen Markt und damit zusätzliche Umsatzquellen eint sogar die Rivalen.

Düsseldorf - Weltweit rüsten sich Handyhersteller, Netzbetreiber und Finanzdienstleister dafür, das Handy zur Geldbörse zu machen. Die Hoffnung auf einen neuen Markt und damit zusätzliche Umsatzquellen eint sogar die Rivalen: Gemeinsam mit der Deutschen Telekom und Vodafone will Telefónica Germany ein eigenes Unternehmen in Deutschland gründen, um der neuen Technik zum Durchbruch zu verhelfen. Das erfuhr das „Handelsblatt“ von den Unternehmen.

Die drei Wettbewerber kooperieren bereits seit 2009 in der Initiative „Mpass“. Doch außer vollmundigen Ankündigungen ist bislang nicht viel passiert. Das soll sich nun mit dem neuen Unternehmen ändern; es soll ebenfalls „Mpass“ heißen. Die drei Wettbewerber haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, dass die gemeinsame Firma gegründet werden soll. Geplant ist, dass alle drei Mütter zu gleichen Teilen Kapital einbringen. Die Tochter soll schlank aufgestellt sein und sich vor allem um den Vertrieb und das Marketing von mobilen Geldbörsen kümmern sowie an deren technischer Weiterentwicklung arbeiten. Derzeit kann man mit dem System nur bei wenigen Internethändlern bezahlen, nicht aber in realen Läden. Das soll sich ändern: Anfang 2012 wollen die drei Mobilfunker Sticker anbieten, die jedes Handy, das Textnachrichten versenden kann, zur mobilen Geldbörse machen. Die Sticker sind kostenlos und werden auf das Handy geklebt oder unter die Sim-Karte gelegt. Sie werden voraussichtlich online und in allen Mobilfunkshops angeboten.

Auch Verhandlungen mit großen Ketten führen die Unternehmen bereits – darunter Schnellrestaurants, Coffeeshops und Drogeriemärkte, heißt es bei Vodafone. Die Auswahl zeigt: Das Handy soll zunächst als Alternative für das Bezahlen von kleinen Beträgen positioniert werden. Langfristig sei aber auch möglich, ganze Urlaubsreisen damit zu buchen.

Das Geld wird von der Mobilfunkrechnung oder der Prepaid-Karte des Handybesitzers abgebucht. Da für solche Bezahlvorgänge eine Banklizenz nötig ist, reden die drei Mobilfunker mit verschiedenen Finanzdienstleistern wie Easy Cash, Intercard oder Saferpay. Für den Kunden ist das Bezahlen mit dem Handy kostenlos, der Händler zahlt eine Gebühr. Sandra Louven (HB)

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