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General Motors: George Clooney muss umsteigen

General Motors spart sich sein Oscar-Sponsoring. Jetzt haben die Schauspieler wieder die Wahl. Fährt George Clooney nächstens im Electroflitzer vor den Roten Teppich?

New York - Jetzt können die Reichen und die Schönen endlich ernst machen mit ihrem Umweltbewusstsein. Statt bei der nächsten Oscar-Verleihung im schweren Geländewagen des amerikanischen Autobauers General Motors (GM) vorzufahren, bleibt ihnen künftig die Wahl: Hybrid? Fahrrad? George Clooney könnte gar seinen neuen Elektroflitzer Telsa vorzeigen, den er Gouverneur Arnold Schwarzenegger vor der Nase wegschnappte. Doch egal, wofür sich Clooney, Julia Roberts und die anderen entscheiden, ein GM wird es nicht sein. Der Autobauer kündigte an, er werde sich sowohl als Sponsor der Oscars als auch der Emmy-Verleihung im September zurückziehen. Der Grund ist simpel: Sparzwang.

In diesem Jahr hatte sich GM die Oscar-Verleihung noch 13,5 Millionen Dollar kosten lassen. Der Konzen stellte nicht nur die Autos, mit denen die Hollywood-Stars zwischen rotem Teppich und den Pool-Parties hin- und herpendelten, er schaltete auch reichlich Werbung im Exklusiv-Sender ABC. In den vergangenen elf Jahren gab der Autobauer für das Privileg, zu den Titelsponsoren zu gehören, nach Angaben des Branchendienstes TNS insgesamt 110 Millionen Dollar aus. Doch angesichts drastischer Verkaufseinbrüche, allein im Juli sank der Umsatz um 17,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und Verlusten von 15,5 Milliarden Dollar im zweiten Quartal des Steuerjahres, ist künftig Sparen angesagt. GM-Sprecherin Kelly Cusinato sagte dem „Wall Street Journal“: „Es war eine schwierige Entscheidung, insbesondere, weil wir ein Jahrzehnt dabei waren. Aber es geht nicht nur ums Sparen, sondern auch um die Frage, was wir von unserem Investment zurückbekommen.“

Genau das aber lässt sich bei solchen Großveranstaltungen schwer messen, zumal noch andere Autobauer Werbung während der ABC-Übertragung schalten. Der TV-Sender verkaufte in der diesjährigen Oscar-Nacht Werbeplätze für 80 Millionen Dollar. General Motors überprüft derzeit auch sein Engagement im Rennsport, insbesondere in der teuren Nascar-Serie. Was nicht heißen soll, dass sich das Unternehmen künftig ganz aus dem Fernsehmarkt oder dem Showgeschäft zurückzieht. Bei den Golden Globes, den Grammys und dem Country Music Award werden die Stars auch beim nächsten Mal mit Wagen aus dem GM-Fuhrpark vorfahren. Matthias B. Krause

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