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General Motors: Opel schreibt zur Jahresmitte weiter Verluste

Auch im zweiten Vierteljahr kommt Opel nicht aus den roten Zahlen heraus. Auf dem Heimatmarkt USA ist Konzernmutter General Motors mit der Sanierung offenbar deutlich weiter.

Der Autohersteller Opel fährt wie erwartet weiter Verluste ein. Im zweiten Quartal verlor die US-Mutter General Motors (GM) mit ihrem Europageschäft, zu dem auch die britische Marke Vauxhall gehört, operativ 160 Millionen Dollar (rund 123,8 Mio Euro) ein. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Detroit mit. Der Gesamtverlust im ersten Halbjahr summiere sich damit auf 637 Millionen Euro. Dank Einsparungen fiel das Minus aber zumindest niedriger aus als zuletzt: Zum Jahresauftakt hatte GM in Europa 477 Millionen Dollar verloren, Ende 2009 sogar 799 Millionen Dollar. Firmen-Chef Nick Reilly will Opel 2011 aus der Verlustzone führen, 2012 soll der Hersteller wieder Geld verdienen.

Insgesamt verbuchte GM im zweiten Quartal dank hoher Nachfrage aus den USA und Asien einen Milliardengewinn, unterm Strich bereits 1,3 Milliarden Dollar. „Ich bin sehr zufrieden mit unseren Fortschritten“, sagte Finanzchef Chris Liddell am Donnerstag in Detroit.

Vor einem Jahr, zu Zeiten der Insolvenz, hatte die alte GM noch einen Megaverlust von 12,9 Milliarden Dollar eingefahren. Der Staat musste rettend eingreifen und mit milliardenschweren Hilfen das Unternehmen vor der Pleite bewahren. GM verschwand von der Börse.

Mittlerweile laufen die Vorbereitungen für eine Rückkehr aufs Parkett auf Hochtouren. Bereits an diesem Freitag könnte der Konzern erste Details verraten. Der Börsengang selbst passiert frühestens im Herbst.

Im zweiten Vierteljahr stieg der Konzernumsatz um 44 Prozent auf 33,2 Milliarden Dollar. Vor allem in Nordamerika und in Asien kommt das Unternehmen mit der Produktion kaum hinterher.

GM hat die Wende vor allem der Insolvenz zu verdanken. Denn dabei hatte der Konzern die Bürden der Vergangenheit abstreifen können: veraltete Werke, hohe Schulden und überbordende Kosten für Gesundheit und Pensionen. Damit schlagen sich jetzt die Alteigner und früheren Geldgeber herum, die Verlierer der Operation.

Bei der neuen GM räumte Konzernchef Edward Whitacre weiter kräftig auf: Er stampfte mehrere US-Marken ein, verkaufte die schwedische Tochter Saab und fährt in Europa einen Sparkurs. Gleichzeitig pumpte er Geld in neue Modelle. Neben dem Bau der in Nordamerika beliebten Pick-Up-Trucks und massigen Geländewagen versucht sich GM als Vorreiter bei Elektroautos zu positionieren. Der Chevrolet Volt kommt Ende des Jahres auf den US-Markt und Ende 2011 als Opel Ampera nach Europa. (sf/dpa)

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